Jetzt mal ehrlich: Benutzt du täglich Zahnseide, wie deine Zahnärztin oder dein Zahnarzt es von dir verlangt? Viele empfinden das Prozedere als lästig oder gar überflüssig. Etliche Jahre habe ich selbst zu diesen Menschen gehört. Heute nutze ich täglich Zahnseide. Und das zahlt sich aus! Warum auch du regelmäßig Zahnseide benutzen solltest und wie es richtig geht, liest du hier.
Zahnseide benutzen? Das musst du wissen:
Warum sollte man Zahnseide benutzen?
Expert:innen gehen allgemein davon aus, dass die Zahnbürste 70 Prozent der Mundhygiene leistet. Die restlichen 30 Prozent werden allein durch die Zahnseide bestritten. Denn die reinigt die Stellen im Mund, an die selbst die beste Ultraschallbürste nicht vordringen kann.
Wer Zahnseide benutzt, pflegt vor allem seine Zahnzwischenräume (Interdentalräume), in denen sich Speisereste sowie Bakterien tummeln. Wer die Zahnseide dagegen auslässt, riskiert, dass sich hier Plaque und Zahnstein bilden. Die Folge? Zahnfleischentzündungen und häufiges Zahnfleischbluten.
Auf lange Sicht sind die Folgen noch gravierender: Tummeln sich unter all dem Zahnstein Bakterien über Jahre in den unbehandelten Zahnzwischenräumen, kann das zu einer chronischen Parodontitis (Zahnfleischentzündung) führen, die im worst case den Verlust der Zähne nach sich ziehen kann. Außerdem weiß man, dass die Zahngesundheit auch die allgemeine körperliche Gesundheit in Mitleidenschaft ziehen kann. Langzeitfolgen wie Knochenabbau, Herzinfarkt, Schlaganfall und auch Diabetes können mit unzureichender Zahnhygiene zusammenhängen.
Zahnseide als Gegenstand zahlreicher Diskussionen
Trotz der Notwendigkeit der zusätzlichen Mundhygiene durch Zahnseide steht sie immer mal wieder in der Kritik. Mal wird gesagt, wer Zahnseide benutzt, schadet seinen Zähnen, mal wird darauf hingewiesen, dass es keine validen Daten gibt, welche den Nutzen von Zahnseide belegen.
Allgemein ist man sich allerdings einig, dass Zahnseide wichtig für die Parodontitis-Prophylaxe ist. Das beweist auch eine amerikanische Studie der Cochrane Collaboration, die besagt, dass Zahnseide die Vorstufe von Parodontitis, die Gingivitis, deutlich reduzieren kann. Ob und inwiefern Zahnseide gegen Plaque und Karies helfen kann, konnte bisher allerdings nicht abschließend geklärt werden.
Oftmals wird daher auch auf alternative Methoden zur Reinigung der Interdentalräume verwiesen: auf Interdentalbürsten zum Beispiel. Die sind relativ einfach zu handhaben, benötigen allerdings genügend Platz bei den Zahninnenräumen. Welche Methode zur zusätzlichen Zahnreinigung man wählt, muss aber jede:r selbst wissen. Im Zweifel können Zahnärzt:innen dabei helfen, die beste Methode zu finden.
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Zahnseide benutzen: Vermeide diese 3 Fehler
Die Seide für die Zähne steht auch deswegen in der Kritik, da viele sie falsch anwenden und sich damit tatsächlich eher schaden als nützen. Um das zu vermeiden und Zahnseide richtig zu benutzen, zeigen wir dir hier die drei häufigsten Fehler:
Fehler 1: Du nutzt Zahnseide nach dem Putzen
Zahnseide solltest du immer vor dem Putzen benutzen. So können alle entfernten Speisereste und Bakterien, die du aus deinen Zahnzwischenräumen entfernt hast, danach mit der Zahnbürste entfernt werden.
Weiterlesen: Warum du nach der Benutzung von Zahnseide und dem Zähneputzen auf Mundspülung verzichten solltest, liest du hier.
Fehler 2: Du benutzt Zahnseide nur einmal in der Woche
Wer Zahnseide benutzen und es richtig machen möchte, sollte sie täglich anwenden. Egal, ob morgens, mittags oder abends. Zahnseide sollte zur Routine einer jeden Mundhygiene gehören.
Fehler 3: Du drückst und säbelst, was das Zeug hält
Du drückst wie wild, um deine Zahnzwischenräume zu reinigen? Lass die Zahnseide besser gleiten und bewege die Zahnseide nur leicht hin- und her, um zwischen die Zähne zu gelangen. Dort angekommen, solltest du die Zahnseide nicht wie einen Säbel schieben, sondern vorsichtig zur Zahnkrone hochziehen. So schützt du dein Zahnfleisch sowie deine Zähne.
Nimm dir für diese Bewegung aber mindestens eine Sekunde Zeit und achte darauf, bis leicht unter die Zahnfleischgrenze zu gehen.
Weiterlesen: Daran liegt es, dass du trotz regelmäßigem Zähneputzen Mundgeruch hast.
Zahnseide richtig benutzen: Ein Schritt-für-Schritt-Guide
Nachdem wir nur geklärt haben, wie es beim Zahnseide benutzen nicht geht, geben wir dir hier noch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit auf den Weg. So geht’s richtig:
- Ziehe mindestens 30 Zentimeter Zahnseide von der Rolle und wickele sie um deine beiden Zeigefinger.
- Lasse die Zahnseide vorsichtig in deine Zahninnenräume gleiten. Bist du dort angekommen, nimm etwas Spannung von der Seide.
- Gleite ein bis zwei Millimeter unter das Zahnfleisch. Bis hier ist das Zahnfleisch nicht am Zahn festgewachsen und du kannst keinen Schaden anrichten.
- Wische nun mit der Zahnseide vorsichtig am Zahn entlang und gleite wieder vorsichtig heraus.
- Ziehe die Zahnseide zur Zahnkrone hin ab. So werden auch Plaque und die Speisereste mitgenommen.
- Nutze immer ein anderes Stück der abgezogenen 30 Zentimeter, um keine Reste in den nächsten Zwischenraum zu schieben. Rolle die Zahnseide dafür immer weiter auf deinem Finger auf.
Zahnseide benutzen tut deinen Zähnen & deiner Gesundheit gut
Schon klar: Drei Minuten Zahnseide benutzen und drei Minuten Zähneputzen bedeuten gleich sechs Minuten Zeit im Bad. Das sprengt für viele den Zeitrahmen, den sie darauf verwenden möchten, sich für den Tag fertig oder bettfertig zu machen. Doch wer täglich Zahnseide benutzt, tut nicht nur seinen Zähnen einen Gefallen, sondern letztlich auch seiner Gesundheit. Und was sind schon sechs Minuten, wenn man sich dadurch lästige Zahnarzttermine spart?
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