„Du bist, was du isst.“ Sicherlich kennen wir alle diesen Satz. Doch nicht nur darauf kommt es an – sondern auch, was man nach dem Essen tut. Ein bestimmtes Verhalten soll wissenschaftlich bewiesen nach einer Mahlzeit zu Verdauungsbeschwerden führen. Wir erklären dir, welche Angewohnheit du dir abgewöhnen solltest, damit die vorher gegessene Mahlzeit nicht direkt auf den Hüften landet.
Alles zur Frage „Was sollte ich nach dem Essen nicht tun?“:
Warum wird man nach dem Essen müde?
Nach einer ausgiebigen Mahlzeit fühlt man sich normalerweise satt, zufrieden und träge. Jetzt ein Mittagsschlaf! Schließlich scheint der Körper scheint all seine Kraft für die Verdauung zu benötigen. Doch warum wird man überhaupt müde nach dem Essen? Um zu verdauen, benötigt der Magen Blut. Dieses nimmt er sich aus anderen Stellen im Körper. Dadurch bekommt das Gehirn weniger Sauerstoff. Die Konzentration lässt nach und wir werden müde.
Warum dem Körper also nicht eine kleine Pause auf der Couch gönnen? Leider ist es überhaupt keine gute Idee, sich nach dem Essen hinzulegen. Dadurch wird nicht nur die Verdauung verlangsamt, auch das Risiko für unerwünschte Begleiterscheinungen steigt.
Sich nach dem Essen hinzulegen stört die Verdauung
Der Körper ist dazu ausgelegt, in aufrechter Position zu essen und zu verdauen. Zwar kann man theoretisch auch im Kopfstand essen und trinken, da der Schluckreflex den Nahrungsbrei nach unten schiebt. Deutlich angenehmer ist es aber, wenn das Essen der Schwerkraft folgen kann. Auch unsere Verdauungsorgane folgen dieser natürlichen Richtung. Während die Vorverdauung bereits im Mund geschieht, wird die zerkleinerte Nahrung dann im Magen in weitere Einzelteile aufgespalten. Danach folgen Dünn- und Dickdarm.
Legen wir uns nach dem Essen hin, so verweilt die Nahrung länger als gewöhnlich an Ort und Stelle. Noch ungünstiger ist es, nach dem Essen zu schlafen. Denn im Schlafmodus ist der Körper mit einer Vielzahl an Regenerationsprozessen beschäftigt. Muss jedoch eine große Menge an Essen im Schlaf verdaut werden, so stört das den Körper und wir schlafen schlechter. Ein Grund, warum wir abends vor dem Zubettgehen keine riesige Mahlzeit mehr zu uns nehmen sollten.
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Durch das Hinlegen entstehen Verdauungsbeschwerden
Ein weiterer unangenehmer Nebeneffekt: Durch das Hinlegen können Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen und Blähungen entstehen. Sodbrennen tritt dann auf, wenn Salzsäure aus dem Magen zurückströmt. Das passiert insbesondere bei lange im Magen verweilender Nahrung wie Hülsenfrüchten, aber auch bei solchen Lebensmitteln, die die Produktion des Magensaftes befeuern, z. B. Kaffee. Eine liegende Haltung begünstigt diesen Effekt.
Gewusst? Nicht nur durch das Hinlegen entstehen Gase, die eben oben oder unten rausmüssen. Allein durchs Essen an sich kann es sein, dass du eine erhöhte Gas-Produktion hast – da du durch die Nahrungsaufnahme mehr Luft hinunterschluckst, vor allem, wenn du dich dabei mit deinem Gegenüber unterhältst.
Beim Essen schlucken wir unbeabsichtigt eine Menge Luft mit hinunter. Und die muss wieder raus – egal, ob durch einen Rülpser oder einen Pups. Noch dazu entstehen durch die Verdauung natürlicherweise Gase. Vor allem ballaststoffreiche Lebensmittel sorgen für besonders viele Gasbläschen im Darm. Legen wir uns nach einer Mahlzeit hin, so verweilen die Gasbläschen im Magen-Darm-Trakt und rufen dort unangenehme Erscheinungen wie einen Blähbauch, Schmerzen und Blähungen hervor.
Nice to know: Laut der Cleveland Clinic ist es völlig normal, 14 bis 23 Mal am Tag zu pupsen.
Fazit: Nach dem Essen ist ein Verdauungsspaziergang die bessere Option
Nach einer Mahlzeit sollten wir drei bis vier Stunden warten, bevor wir uns hinlegen. Dann ist ein Teil des Verdauungsprozesses abgeschlossen und unser Körper ist bereit, sich zu regenerieren.
In einer Sache hat der Volksmund hingegen recht: Ein kleiner Spaziergang kann nach einer großen Mahlzeit nicht schaden. Tatsächlich fördert leichte Bewegung nach dem Essen den Verdauungsvorgang. Wie eine Studie ergab, senkt Spazierengehen nach einer Mahlzeit sogar effektiv den Blutzuckerspiegel. Das ist wichtig, da ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel ungesund ist und schlimmstenfalls zu Erkrankungen wie Diabetes führen kann. Also, Teller zur Seite und losgelaufen – 1000 Schritte sind auch wirklich nicht viel.