Kaum steigt das Thermometer zum ersten Mal in diesem Jahr auf 25 Grad, verspüren wir die ersten Sommergefühle. Was da nicht fehlen darf? Saftig-süße Erdbeeren natürlich! Doch die Erdbeerzeit beginnt eigentlich erst in ein paar Wochen. Sollte man dennoch jetzt schon Erdbeeren kaufen? In diesem Artikel liest du, woher die Erdbeeren, die man jetzt im Supermarkt kaufen kann, herkommen.
Erdbeeren kaufen: Darum solltest du bis Sommer warten
Sobald der Frühling beginnt, kann man im Supermarkt die ersten Erdbeeren kaufen. Wenn man allerdings genau hinschaut, kann man schnell feststellen, dass diese größtenteils aus Spanien kommen. Das bedeutet allerdings auch, dass der Anbau negative Folgen für die Umwelt hat. Das Problem ist, dass Erdbeeren sehr viel Wasser benötigen und die Anbaugebiete in Spanien sehr trocken sind, sprich eine sehr schlechte Kombination für die Umwelt. Somit ist neben den Emissionen, welche beim Transport der Erdbeeren aus Spanien freigesetzt werden, ist auch der hohe Wasserverbrauch sehr kritisch. Dennoch gibt es noch weitere Gründe, warum du derzeit noch keine Erdbeeren kaufen solltest.
1. Eine Schale Erdbeeren entspricht einer Badewanne Wasser
Die meisten Erdbeeren, die man derzeit im Supermarkt kaufen kann, kommen aus der wasserarmen Provinz Huelva in Spanien. Die Früchte werden dort in großen Monokulturen angebaut, sprich ein Plastikplanen-Tunnel reiht sich dabei mit intensivem Düngeeinsatz und hohem Wasserverbrauch am anderen. Für die Herstellung von einem Kilo Erdbeeren benötigt man ungefähr 300 Liter Wasser.
Die Erdbeerplantagen liegen dabei um den Nationalpark Coto de Doñana, welches eines der wichtigsten Feuchtgebiete Spaniens ist. Die Erdbeeren werden dort zu einem hohen Preis und teilweise illegal angebaut, eine fatale Folge davon, ist, dass das Grundwasser immer weniger wird. Somit verlieren viele Tiere ihren Lebensraum, weil sie zu wenig Wasser haben, sodass das ganze Ökosystem in Gefahr ist. Dazu trägt auch der hohe Plastikmüll bei, der dabei produziert wird.
- Mehr zum Thema Erdbeeren?
- Erdbeeren im Supermarkt: Mit diesem Trick erkennst du die besten Erdbeeren
- Erdbeeren lagern: Diesen Fehler solltest du nicht mehr machen
- Erdbeeren süßen ohne Kalorien & mit Röstaromen: Einfach köstlich
- Erdbeeren richtig waschen: Diesen Fehler solltest du nicht machen
2. Hohe Pestizidbelastung der Erdbeeren
Ein weiteres Problem dieser Erdbeeren ist, dass sie sehr mit Pestiziden belastet sind. Im Jahr 2018 hat Öko-Test Erdbeeren auf mehr als 500 Pestizide analysiert. Fast alle kamen dabei aus der Provinz Huelva in Spanien. Das Ergebnis zeigte, dass in der Hälfte der untersuchten Erdbeeren besonders bedenkliche Pestizide steckten. Diese stehen unter Verdacht, krebserregend oder schädlich für die Fortpflanzung zu sein. Darunter das Pestizid Bupirimat, dessen Einsatz laut Öko-Test in Deutschland gar nicht erlaubt ist.
3. Ausbeutung von Erntehelfern
Auch wenn es ein Lieferkettengesetz gibt, arbeiten die Arbeiter:innen auf den Erdbeerplantagen unter menschenunwürdigen Bedingungen. Dabei arbeiten sie deutlich mehr als im Arbeitsvertrag vereinbart, bis zu 70 Stunden pro Woche. Allerdings werden die Überstunden nicht bezahlt, sondern nur die vereinbarten 40h.
Darum ist auch das Kaufen von Bio-Erdbeeren keine Alternative
Auch wenn Bio-Erdbeeren zwar weitestgehend ohne Pestizide sind, sollte man auch auf diese im Frühling verzichten, da auch sie durstig sind und in Spanien angebaut werden. Wenn Bio-Erdbeeren im Juni oder Juli aus Deutschland kommen, kann man sie allerdings ohne schlechtes Gewissen genießen. Denn dann enthalten Erdbeeren auch wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.