Du hattest dir viel vorgenommen. Wolltest endlich mit dem Lernen für die Klausuren anfangen, einkaufen gehen und dich mal wieder bei deinen Eltern melden.
Außerdem hattest du vor, deine Wohnung auf Vordermann zubringen und deine letzten unnötigen Zalando-Bestellungen bei der Post abzugeben – und geschafft, hast höchstens die Hälfte.
Sobald dir das bewusst wird, macht sich ein unbehagliches Gefühl in der Magengegend breit. Das schlechte Gewissen, dass dich rund um die Uhr daran erinnert, dass du mit deiner Zeitplanung mal wieder überhaupt nicht zufrieden bist.
Wolltest du doch unbedingt deine To-do-Liste endlich abarbeiten. Und jetzt, ist sie noch immer voll. Voll mit Dingen, die du nun auf die nächsten Tage schiebst, in der Hoffnung, noch alles vor dem Wochenende erledigen zu können. Ein bisschen Freizeit muss schließlich auch sein.
Na, kommt dir das bekannt vor? Dann erfährst du hier, was es mit dem schlechten Gewissen auf sich hat & wie du am besten damit umgehst.
Frauen haben oft ein schlechtes Gewissen
Besonders Frauen neigen dazu, sich für alles und jeden verantwortlich zu fühlen. Sie sind häufig empathischer und können sich besser in andere hineinversetzen. Das Problem: Genau deswegen plagen sie auch immer wieder fiese Schuldgefühle, unter denen sie stärker leiden als Männer.
Dabei reicht für ein Schuldgefühl meist schon eine Kleinigkeit. So fühlen sich einige bereits schuldig, wenn sie einen Schokoriegel zu viel gegessen haben, einen Termin aus beruflichen Gründen absagen mussten oder die To-do Liste für den Tag nicht abhaken konnten.
Doch was genau ist ein schlechtes Gewissen?
Es handelt sich um eine innere Stimme
Diese macht dir deutlich, dass dein Verhalten nicht richtig war. Im Zuge dessen entsteht ein unangenehmes Bauchgefühl, das unterstützend zu deinen Gedanken dafür sorgt, dass du dein Verhalten überdenkst. Denn du weißt unterbewusst ganz genau, wie ein richtiger Umgang mit dieser Situation hätte aussehen sollen.
Wir alle vertreten bestimmte Werte und Glaubenssätze, an denen wir uns orientieren, dabei passen unser Handeln und Fühlen oft nicht zueinander. Als Reaktion darauf entsteht in uns das Gefühl des schlechten Gewissens..
Dabei muss dir bewusst sein, dass dieses Gefühl nur bei dir selbst entsteht. Es gibt Menschen, die anderen Gewalt antun und kein schlechtes Gewissen haben, während du schon eins haben kannst, wenn du eine ganze Tafel deiner Lieblingsschokolade isst.
Ein schlechtes Gewissen ist daher hausgemacht und individuell. Dennoch solltest du dem Gefühl stets auf den Grund gehen, auf dich achten und sofort handeln, wenn dein Körper diese Stresssymptome zeigt, denn ein Endloskreislauf aus Gedanken kann deinem Körper schaden.
Was du dagegen tun kannst
Das Gute ist, du kannst etwas gegen das miese Bauchgefühl tun und in den meisten Fällen ist das völlig unbegründet. Es entsteht in den unpassendsten Situationen und lässt dich oftmals tagelang nicht los, sodass du gezwungen bist, dich damit auseinanderzusetzen. Doch was genau kannst du dagegen tun?
1. Frage dich, welche Werte du vertrittst
Hast du lediglich ein Treffen nicht einhalten können, weil dein Job deine volle Aufmerksamkeit gefordert hat? Oder hast du jemanden ungerecht behandelt und entgegen deinen Wertvorstellungen, Worte gesagt, die dir im Nachhinein falsch vorkommen? Wichtig ist, dass du die Situation genau betrachtest.
Es gibt Momente, die du nicht beeinflussen kannst und solche, in denen du dein Verhalten selbst bestimmst. Falls es sich um die zweite Situation handelt, solltest du deinen Mut zusammen nehmen und das Gespräch suchen. Denn auch du würdest das von jemand anderem erwarten.
Wenn du keinen direkten Einfluss hattest, dann akzeptiere die Situation, lenke dich ab und mache das beste daraus.
2. Frage dich, was passieren würde, wenn du dein schlechtes Gewissen verdrängst?
Zu viel Netflix vor einer wichtigen Klausur kann dazu führen, dass du sie nicht bestehst. Daher solltest du deinem Gefühl mehr Raum schenken und die eine oder andere inspirierenden Netflix Dokumentation auf die Abendstunden verschieben – eine Belohnung nach harter Arbeit ist natürlich erlaubt!
Das Gleiche gilt für Bewerbungen, die du schreiben solltest, Arzttermine, die du schon ewig auf schiebst, die aber in regelmäßigen Abständen eingehalten werden sollten oder Missverständnisse, die du unbedingt aus dem Weg räumen solltest, bevor du einen Menschen verlierst, der dir wichtig ist. Wäge somit immer die Folgen ab, die sich aus deinem Handeln und deinem schlechten Gewissen entstehen können.
3. Frage dich, ob es sinnvoll wäre, eine zweite Meinung einzuholen
Wenn du ein schlechtes Gewissen hast und dir unsicher bist, wie du damit umgehen sollst, dann hole dir einen Rat bei Freunden oder deiner Familie. Ein Blick von außen hilft oft, eine andere Sichtweise zu der Thematik zu bekommen und das schlechte Gewissen schneller loszuwerden.
Insbesondere, wenn du eine wichtige Entscheidung treffen musst, dann denke darüber nach, was für dich das Richtige ist und nehme dir die Ratschläge deiner liebsten zu herzen.
4. Frage dich, wie du dein schlechtes Gewissen besiegen willst
Nach dem du das eine oder andere ausprobiert hast, um dein schlechtes Gewissen zu bekämpfen, solltest du reflektieren, was bei dir am besten funktioniert hat.
Somit entwickelst du eine Strategie, auf die du das nächste Mal zurückgreifen kannst, wenn dich das schlechte Gewissen plagt. Je besser deine Strategie, desto schneller wirst du dein schlechtes Gewissen loswerden!
5. Notfallplan, wenn du dich falsch verhalten hast
Du hast dich falsch verhalten oder eine falsche Entscheidung getroffen? Dann solltest du dir als Allererstes selbst verzeihen, denn Fehler sind menschlich und du wirst nicht die einzige Person sein, die an ihrem Handeln hin und wieder zweifelt.
Daher nehme die Situation an, überlege dir, wie du sie retten kannst, und schrecke nicht vor einer ernst gemeinten ‚Entschuldigung‘ zurück. Oder informiere dich, wie du deine falsch getroffene Entscheidung gegebenenfalls revidieren kannst.
Dinge, wegen denen du kein schlechtes Gewissen haben solltest
Du hast dir vorgenommen, dich gesünder zu ernähren und bist am letzten Wochenende vollkommen eskaliert? Fast Food, Schokolade, Alkohol: Es konnte von allem nicht genug sein? Dann gibt es keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, denn auch wenn die richtige Ernährung wichtig ist, ist es vollkommen in Ordnung, dich hin und wieder deinem Lieblingsessen hinzugeben.
Auch ist es vollkommen in Ordnung, wenn du hin und wieder Termine nicht einhalten kannst, sie vergisst oder einfach keine Lust auf Menschen hast. Völlig legitim! Dennoch solltest du darauf achten, rechtzeitig abzusagen und es nicht zum Standard werden zu lassen. Vor allem, wenn es um deine Familie geht.
Auch ein Netflix-Wochenende darfst du dir ebenso gönnen, wie eine Party oder ein Wellnesswochenende, auch wenn du dich mitten in der Klausurenphase befindest. Aber Vorsicht: behalte die Deadline im Auge. Denn eine Woche vor der Klausur oder des Abgabetermins, solltest du besser darauf verzichten.
Schlechtes Gewissen? Sei nicht so hart zu dir selbst
Fehler sind menschlich und du musst auch nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit springen, um jemandem zu helfen oder feiern zu gehen. Aber du solltest dein eigenes Handeln regelmäßig reflektieren und das Gespräch suchen, wenn du dich falsch verhalten hast.
Trotzdem solltest du nicht wegen allen möglichen Dingen ein schlechtes Gewissen haben und hin und wieder bei einem guten Wein über deine Fehlentscheidungen nachdenken und sie mit einem Lächeln annehmen!
Außerdem kann dir Meditation helfen, deinen Alltag zu reflektieren und Entscheidungen leichter zu treffen.