Der Jakobsweg ist einer der berühmtesten Pilgerwanderwege der ganzen Welt. Gläubige Christen, Selbstfindende und Naturfanatiker aus aller Herren Länder sind hier unterwegs. Viele unternehmen hier vor allem eine Reise zu sich selbst und machen auf dem Camino Erfahrungen, die sie als Mensch weiterbringen. Unser Erfahrungsbericht des Jakobsweges wird dir bestimmt helfen, dich darauf vorzubereiten.
Was ist so faszinierend am Jakobsweg und warum pilgern so viele auf dem Jakobsweg, die nichts mit Religion zutun haben und schon seit Jahren aus der Kirche ausgetreten sind? Wir wollen der Sache auf den Grund gehen und unsere Erfahrungen auf dem Jakobsweg mit euch teilen.
Jakobsweg Erfahrung: 14 Tage bis zur Selbstfindung
Was bedeutet es eigentlich, den Jakobsweg zu laufen? Eine Pilgerreise bedeutet natürlich für jeden etwas anderes, doch immer wieder zeichnen sich Muster und Wiedererkennungswerte ab. Um das einzuordnen, haben die 7 Typen zusammengefasst, die jeder auf dem Jakobsweg trifft.
Der Jakobsweg kann in mehr als 8 Routen gelaufen werden. Sie alle führen zumindest teilweise durch Spanien, aber auch durch Portugal und Frankreich und können mehrere Monate in Anspruch nehmen. Da man aber auch in 2 Wochen schon eine Menge über sich selbst und das Pilgern lernt, haben wir hier unsere Tipps für jeden Tag:
So sieht ein Tag auf dem Jakobsweg aus
Egal, wer den Camino nach Santiago de Compostela auf sich nimmt: Jeder hat den gleichen Tagesablauf. Zu Pilgern ist nämlich eigentlich nichts anderes als wandern bis die Füße blutig sind. Der Unterschied zwischen einer Pilgerreise und einer Wandererfahrung ist einzig die Intention: Beim Pilgern läufst du für die Seele, beim Wandern geht es vielmehr um den sportlichen Aspekt. Das spricht dich viel mehr an? Dann ist vielleicht der 100 km Mammutmarsch Berlin genau das Richtige für dich!
Tag 1 – 3: Aller Anfang ist schwer
In den ersten Tagen wirst du deinem Pilgeralltag angestrengt ins Gesicht blicken müssen. Besonders bei den ersten Etappen auf dem Camino wird dir diese Zeit schwerfallen. Nach einem Wandertag sind dir die Beine wahrscheinlich so schwer, dass du dich nicht aus der Pilgerkoje in der Herberge hieven kannst. Beinahe allen Erfahrungsberichten ist zu entnehmen, dass die ersten Kilometer die schwierigsten sind.
Tipp für Beginner: Neben dem Muskelkater in Po und Schenkeln werden deine Blasen an den Füßen besonders schmerzhaft sein. Bereits nach wenigen Stunden wirst du merken, wie jedes Pflaster durchsuppt. Nimm dir also für dein Erlebnis auf dem Jakobsweg so viele Pflaster mit, dass es dir schon absurd vorkommt. So hast du immer noch eines in petto.
Tag 4 – 7:
Je nachdem, welchen Camino du gewählt hast, wirst du nun mit den Tücken des Jacobsweges in Berührung gekommen sein. Wer aus Frankreich gekommen ist und den Camino Francés pilgert, der hat mit den Pyrenäen zu kämpfen. Die Wege Via de la Plata und der Camino Portugues sind wegen der großen Hitze im Sommer schon allein eine große Herausforderung.
Tipp für Angestrengte: Ein Wanderstock kann Wunder wirken bei müden Beinen. Gerade bei abfallenden Hänge ist es für die Oberschenkelmuskeln eine Wonne, wenn sie durch die leichten Stäbe ein wenig entlastet werden.
Tag 8 – 11: Aufgeben? Niemals!
In diesen Tagen entscheidet sich, ob du für das Wandern geboren bist, oder du dich den gesamten Weg über durch den Camino quälen wirst. Deine Beine sollten nun nicht mehr ein einziger Brei aus Muskelkater sein, deine Füße haben bereits die ersten schlimmen Wundern überstanden und es bilden sich bereits neue Blasen auf den alten.
Nach einer so langen Zeit auf dem Jakobsweg bist du bereits ein erfahrener Pilger. Und doch sind es nach Santiago de Compostela noch immer einige Kilometer. Deine Wanderung wird gerade jetzt besonders schmerzhaft, steinig und schwer. Nur wer in dieser Zeit seine gute Laune und Motivation hochhält und sich von den anderen Pilgern inspirieren lässt, kommt weiter. Wenn du nicht weißt, wie du auf die anderen Pilger zugehen sollst, haben wir 5 Tipps zum Netzwerkenlernen für dch.
Tipp für Motivationslose: Lass dich in die Welt und das Wissen deiner Pilgerpartner mitreißen. Wenn du dich in der Herberge alleine fühlst und dich in dein warmes Bett Zuhause sehnst, dann kannst du dich von interessanten Erfahrungsberichten inspirieren lassen.
Tag 11 – 13: Embrace the Pain
Das Ziel vor Augen wird deine Pilgermotivation wieder voll angekurbelt. Plötzlich wird aus einem nervenzehrenden Unterfangen der “Buen Camino”. Die Seele wird leichter und der Rucksack genauso. Denn bald hast du es geschafft: Deine Pilgerreise auf dem Jakobsweg neigt sich dem Ende zu. Die Euphorie, die dich jetzt durchfließt, ist beinahe mit dem Runners‘ High zu vergleichen.
Tipp für Motivierte: Werde bloß nicht übermütig! Es kann passieren, dass du dich bei einem Anflug von Übermotivation vollkommen überanstrengst und an einem Tag versuchst, mehrere Etappen zu laufen. Das kann aber selbst nach ein paar Wochen auf dem Weg zu Entzündungen und Schmerzen führen. Lerne lieber, wie du mit deinem Körper umzugehen hast.
Tag 14: Geschafft!
Hast du dich an den Zeitplan gehalten, neigt sich deine Erfahrung auf dem Jakobsweg nun dem Ende zu. Die ersten Tage waren hart, die nächsten auch. Doch du hast es geschafft. Jetzt fühlst du dich wahrscheinlich wie Hape Kerkeling, als er nicht mehr “mal weg”, sondern auf einmal angekommen war. Egal, ob du dich nun spirituell weiterentwickelt hast, oder vielleicht dein Pilgerziel andere Weise erreicht hast: Du kannst sehr stolz auf dich sein.
Tipp für Held*innen: Santiago de Compostela ist wahrscheinlich schrecklich überfüllt, wenn du dort ankommst. Die meisten Pilger hauen direkt wieder ab, wenn sie ihr Ziel erreicht haben. Wenn du schlau bist, reist du aber erst am nächsten Tag ab und genießt zuvor noch das wunderschöne Stadtbild und das Ende deiner Pilgerreise.
Noch mehr Körper Grenzerfahrungen?
Die Erfahrung den Jakobsweg zu laufen ist schon etwas ganz Besonderes. Das macht dir so schnell keiner nach. Wer nach einer Pilgerreise noch nicht genug verausgabt hat, der findet bei uns 8 Kampfsportarten, mit denen jeder zum Badass wird und eine Menge Fitnessmotivation via Instagram.