Negativ empfundener Stress kann uns krank machen. Das haben die meisten bereits verstanden und tun daher alles, um ihn im eigenen Leben auszustellen. Neben Yoga, Atemübungen und Meditation suchen sich zahlreiche Menschen heute bewusst Freiräume und legen Pausen zur Entschleunigung ein. Doch wusstest du, dass Stress ansteckend sein kann? So kann dein Stresslevel auch dann ansteigen, wenn du dich mit einer gestressten Person umgibst. Was dahinter steckt und welche Konsequenzen du daraus ziehen solltest, liest du hier.
„Stress Contagion“: Forscher:innen wissen, dass Stress ansteckend sein kann
Die ausgezeichnete Karrierecoachin Shadé Zahrai gibt auf ihrem TikTok-Kanal regelmäßig Tipps, wie man entspannt und erfolgreich durchs Berufsleben kommt. Unter anderem hat sie uns bereits gelehrt, wie man im Job besser Nein sagen kann und wie man Stress binnen Sekunden reduzieren kann.
In einem ihrer Videos macht sie darauf aufmerksam, dass Stress ansteckend sein kann. Sie sagt: „Warst du je mit einer Person zusammen, die gestresst war? Und dann hast du dich plötzlich selbst unruhig und gestresst gefühlt? […] Das liegt daran, da Stress ansteckend ist.“
Laut Shadé würde dieses Phänomen in der Forschung unter dem Begriff Stress Contagion (deutsch: Stressansteckung) bekannt sein. Laut verschiedenen Studien wurde dieses Phänomen zwischen Eltern und Kindern (Waters, West, Mendes 2014), zwischen Lehrer:innen und Schulkindern (Oberle, Schonert, Reichl 2016), zwischen Familienmitgliedern und Lebenspartner:innen sowie zwischen Teammitgliedern auf der Arbeit beobachtet.
Wie man sich vor eine Stressansteckung bewahrt
Aber wie kann es sein, dass uns der Stress anderer Menschen ansteckt? Sind wir etwa alle dermaßen empathisch? Die Antwort liegt in unserer Gehirnanatomie. Wir alle haben nämlich ein Spiegelneuronensystem in unserem Gehirn verbaut. Dieses sorgt dafür, dass für wir die Emotionen umstehender Personen nachahmen.
Sehen wir demnach jemanden, der gestresst ist, erfahren wir selbst einen Anstieg unseres Kortisolspiegels und empfinden Stress. Das kann übrigens auch mit völlig fremden Menschen passieren, persönliche Verbindungen sind demnach nicht von Belang, betont die TikTokerin.
Shadé findet für dieses Problem eine einfache, wenn auch drastische Lösung: Sie meint, dass man sich nicht mit gestressten Menschen umgeben sollte, wenn man selbst nicht gestresst sein möchte.
Außerdem solle man darauf achten, wie man selbst rüberkommt, wenn man Zeit mit anderen verbringt. „Denn dein Zustand könnte andere mehr beeinflussen, als du dir überhaupt bewusst bist“, schließt Shadé ihr Video.
Übrigens ist Stress nicht gleich Stress. Neben negativen und krankmachenden Dauerstress gibt es auch positiven Stress. Der tritt immer dann zutage, wenn wir uns einer Aufgabe gewachsen fühlen, stimmt uns euphorisch und lässt uns fokussiert arbeiten. Neben körperlichen Faktoren spielt unsere subjektive Empfindung eine entscheidende Rolle, ab wann positiver Stress in negativen umkippt. Sobald wir uns nämlich überfordert fühlen, kann der Stress umkippen…
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