Es ist schon eigenartig: Ich kann mich in Sekunden von einem Kleid trennen, das ich früher geliebt habe und es in die Altkleidertonne geben. All die Erinnerungen, die ich in diesem Kleid gesammelt habe, werde ich dagegen kaum los. Dabei sind einige von ihnen schmerzhaft: Dieses Kleid hat Trennungen mitgemacht, Prüfungsschweiß in sich aufgesogen und Panikattacken mit mir durchgestanden. Die Momente der Vergangenheit kleben aber nicht an ihm, sondern an mir. Die Vergangenheit loszulassen ist mitunter gar nicht leicht – dafür aber umso wichtiger. Warum wir alle das Loslassen lernen sollten und wie das klappt, liest du hier.
Vergangenheit loslassen: Das erwartet dich
Warum ist es so wichtig, die Vergangenheit loszulassen?
In der Vergangenheit lebt es sich leicht. Erfahrungen nachzuhängen ist immer einfacher, als neue zu machen. Dabei ist die Vergangenheit an sich alles andere als leicht. Vielmehr ist sie unser ganz persönlicher, emotionaler Ballast.
Und dieser Ballast sieht für jeden anders aus. Manche trauern einer vergangenen Liebe nach. Andere wünschen sich in eine Zeit mit weniger Verantwortung zurück und wieder andere wünschten, sie könnten noch einmal mit einer geliebten Person sprechen, die längst nicht mehr unter uns weilt. Manche verlieren sich gar so sehr in dem Wunsch, dass man sagen könnte, sie leben in der Vergangenheit. Sie trauen sich nicht loszulassen oder wissen nicht, woher sie die Kraft nehmen sollen, um zu neuen Ufern aufzubrechen.
Niemand sagt, dass die Vergangenheit loszulassen einfach ist. Es ist aber notwendig – erst recht, wenn die Vergangenheit einen dermaßen in seinem Bann hält, dass man sein Potenzial nicht ausschöpft. Bereits Buddha wusste: „Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück.“ Wo er recht hat, hat er recht. Denn sein Glück wird man nicht in der Vergangenheit, sehr wohl aber in der Zukunft finden.
Unsere Lebenszeit ist begrenzt. Wer immerzu in der Vergangenheit verweilt, dem entgeht Neues. Dem entgeht das Leben. Wer sich also dazu entscheidet, die Vergangenheit loszulassen, entscheidet sich auch dazu, aus seiner Passivität rauszutreten und aktiv weiterzuleben. Frage dich also selbst: Lohnt es sich, der Vergangenheit nachzutrauern?
Wie lernt man, die Vergangenheit loszulassen?
Du möchtest endlich beginnen, im Moment zu leben und die Vergangenheit loslassen? Die folgenden vier Schritte helfen dir dabei:
1. Reflektiere dich
Welchen emotionalen Ballast trägst du mit dir herum? Welcher Teil deiner Vergangenheit belastet dich? Bist du dir erst darüber im Klaren, solltest du dir folgende Frage stellen: Welchen Zweck erfüllt dieser Ballast? Wenn du hierbei bemerkst, dass deine Vergangenheit dich ausbremst oder dir gar schadet, bist du bereit für die nächsten Schritte.
2. Lasse den Schmerz zu
Vielen ist zunächst gar nicht bewusst, dass sie sich mit emotionalem Ballast aus der Vergangenheit zuschütten. Sie sind ausgefuchste Verdrängungskünstler:innen. Je mehr wir Probleme jedoch unterdrücken wollen, desto hartnäckiger brechen sie hervor. Ich spreche aus eigener Erfahrung und weiß, dass unterdrückte Gefühle im worst case sogar Panikattacken begünstigen.
Lasse deine Gefühle und auch deine Schmerzen zu. Nur wenn du sie akzeptierst, kannst du sie im nächsten Schritt bekämpfen.
3. Vergangenheit loslassen
Du kennst nun also deinen emotionalen Ballast und hast dir den Schmerz erlaubt? Im dritten Schritt geht es darum, aktiv die Vergangenheit loszulassen. So klappts:
- Akzeptiere deine Vergangenheit und verurteile dich nicht für das, was war. Lass los.
- Dich sucht die Vergangenheit heim? Lasse die Gedanken zu, schiebe sie aber mit deinem persönlichen Mantra weg. Dieses hier zum Beispiel: Das war früher. Ich lebe im Hier und Jetzt. Alles was zählt, ist meine Zukunft.
- Plane für die Zukunft: Stell dir vor, was du alles Neues erleben kannst, wenn du Altes hinter dir lässt.
- Lasse Altes los: Lege schlechte Angewohnheiten ab, sortiere Freund:innen und Unternehmungen aus, die dir nicht guttun. Höre allein auf dein Inneres. Tue ausschließlich, was dich glücklich stimmt.
- Lasse deine Ängste los: Dabei können dir Yoga und Meditation helfen. Auch eine richtige Atmung kann dir dabei helfen, im Hier- und Jetzt anzukommen. Wie du Angst- und Panikstörungen loswirst, liest du hier.
- Lerne, Nein zu sagen – vor allem zu Dingen, die dich unglücklich stimmen.
- Traue dich, persönliche Tabus zu brechen und neue Wege einzuschlagen. Nimm dir vor, regelmäßig etwas zu tun, was du noch nie gemacht hast.
4. Komme in der Gegenwart an
Im Hier und Jetzt leben bedeutet, die Sicht nach Innen zu richten. Statt dich in vergangenen Gefühlen zu verheddern, solltest du darauf achten, was dir im Moment guttut. Dabei kann dir beispielsweise ein Dankbarkeitstagebuch helfen. Hier kannst du neue Geschichten schreiben, statt alten nachzujagen.
Die Vergangenheit loslassen & gestärkt in die Zukunft blicken
Dein Glück liegt zu einem großen Teil in deinen Händen. Es ist nie zu spät, dich an erste Stelle zu setzen und zu tun, was dir guttut. Es allen recht zu machen und der Vergangenheit nachzueifern, sind Dinge, die dich im Zweifel nicht glücklich machen und ausbremsen. Also: Bist du mutig genug, DEINEN Weg zu gehen?
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