Eine Schwerbehinderung kann jede:n von uns treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Lebensweise. Allerdings wissen wir mittlerweile auch, dass es im gesundheitlichen Bereich große Unterschiede zwischen Männern und Frauen geben kann, wenn es um Diagnosen und Behandlungen geht. Da stellt sich uns die Frage: Gibt es auch beim Schwerbehindertenausweis solche gravierenden Differenzen? Ob ihn mehr weibliche als männliche Betroffene haben und was das Statistische Bundesamt dazu sagt, erfährst du hier.

Werden auch beim Schwerbehindertenausweis Unterschiede gemacht?

Während wir im Alltag und Beruf um Chancengleichheit für Frauen kämpfen und immer wieder auf Gleichberechtigung pochen, müssen in der Medizin endlich Unterschiede zwischen den Geschlechtern gemacht werden. Frauenkörper funktionieren anders als die von Männern – dennoch galt bisher hauptsächlich der männliche Körper als Referenz in der Forschung. Erst kürzlich deckte eine Studie auf, dass Frauen mit Schmerzen in Notaufnahmen weniger ernst genommen werden als Männer. Aber wie sieht es bei Menschen mit Schwerbehinderung aus? Haben Frauen auch hier geringere Chancen auf Nachteilsausgleich?

Statistisches Bundesamt: Weniger Frauen mit Schwerbehinderung

Wenn dich das Ergebnis überrascht, wird dich diese Tatsache vielleicht noch mehr verblüffen: Der Unterschied ist minimal. So erklärt das Statistische Bundesamt in seiner Pressemitteilung vom 19. Juli 2024: „Bezogen auf die Gesamtbevölkerung zum Jahresende 2023 waren 9,3 Prozent der Menschen in Deutschland schwerbehindert. 50,1 Prozent der Schwerbehinderten waren Männer, 49,9 Prozent waren Frauen.“

Offiziell sind also mehr Männer als Frauen im Besitz eines gültigen Schwerbehindertenausweises. Der Unterschied ist allerdings so gering, dass man von einem Gleichstand sprechen kann. Überdies müssen wir bei dieser Statistik beachten, dass nicht alle Betroffenen auch wirklich einen Schwerbehindertenausweis beantragen – so könnte das tatsächliche Ergebnis wieder anders aussehen.

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Schwerbehindertenausweis: überraschend ausgeglichenes Ergebnis

Wer hätte das gedacht? Es gibt reichlich Lücken zwischen den Geschlechtern, sei es in der Bezahlung oder in Gesundheitsleistungen. Ausgerechnet beim Thema Schwerbehindertenausweis herrscht fast Gleichstand.

Überraschend ausgeglichen: Der Schwerbehindertenausweis verteilt sich nahezu gleich auf beide Geschlechter. Quelle: Statistisches Bundesamt

Zahl der Menschen mit Schwerbehindertenausweis gestiegen

Das Statistische Bundesamt erhebt diese Daten alle zwei Jahre zum Stichtag am 31. Dezember. Im Vergleich zum Jahresende 2021 hat sich die Zahl der Menschen mit Schwerbehindertenausweis um 0,9 Prozent erhöht. Das klingt nicht viel, macht aber 67.000 Menschen aus, die seitdem mit einer anerkannten Schwerbehinderung durchs Leben gehen und einen festgestellten Grad der Behinderung von mindestens 50 haben.

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