In der Rubrik weekly heroine kürt wmn.de jede Woche eine Frau, die mit Inbrunst für ihre Sache einsteht. Diese Powerfrauen verändern auf ihre Weise die Welt und das Leben von uns allen. Mal subtil, mal mit einem lauten Paukenschlag. Diese Woche küren wir Aminata Belli zur weekly heroine, denn sie bringt das Natural Hair Movement in unser Blickfeld und macht auf das viel zu wenig besprochene Thema des positiven Rassismus aufmerksam.
Aminata Belli, kurz und knackig
- Ihre Mutter stammt aus Deutschland, ihr Vater kommt aus Gambia.
- Aminata ist in einer Schaustellerfamilie großgeworden und reiste mit dem Jahrmarkt umher. In der Dokumentation Germania (2018) wird unter anderem sie porträtiert.
- Unter anderem kennt man sie als Moderatorin bei MTV100 und anderen Unterhaltungssendungen.
- In Beiträgen der Vogue, bei Stern Online und in der ZDF-Drehscheibe durfte sie bereits ihre Meinung kundtun.
- Heute ist sie erfolgreiche Influencerin, die auf Instagram und Co. auf Rassismusprobleme aufmerksam macht.
Aminata Belli: Eine Influencerin mit Stimme
Klar, Aminata ist als Influencerin eine Person des öffentlichen Lebens. Auf Instagram lässt sie uns täglich an ihrem Leben und an ihren Outfits teilhaben. Viel wichtiger als ihr Style ist uns allerdings, was sie damit transportiert.
Und das ist eine Menge. Aminata Belli sieht ein riesiges Ungleichgewicht in der Wahrnehmung Afrodeutscher. Lange Zeit gelten glatte Haare hier in Europa, in den USA und vielen anderen Orten der Welt als das Schönheitsideal schlechthin. Krause Afros werden allerorts weggeglättet und mit Perücken versteckt.
Natural Hair Movement
Im sogenannten “Natural Hair Movement” geht es um viel mehr, als geglättete Haare. In den 70er Jahren begannen Bürgerrechtlerinnen wie Angela Davis damit, den Afro zum politischen Statement zu machen. Die “Black Panther Party” zeigte der Öffentlichkeit, dass das “weiße Schönheitsideal” veraltet und schwachsinnig ist.
Afros sind bis heute nicht anerkannt
Nut wenige Stars und Sternchen sind heute so weit wie Aminata Belli und tragen ihren Afro offen und selbstbewusst. Beyoncé wird zum Beispiel beinahe wöchentlich mit einer neuen Frisur gesichtet, doch einen Afro sucht man bei ihr nur selten.
Andere Vorbilder wie Michelle Obama sind zwar dafür bekannt, starke Persönlichkeiten und Verfechter des Black Community zu sein, doch auch sie trägt ihr Haar oft glatt und unnatürlich. Viola Davis spielt in der Serie How to get away with murder eine emanzipierte und unfassbar starke Frau, die trotzdem große Probleme damit hat, ihre natürliche Haarpracht zu zeigen.
Aminata Belli mit Vorbildfunktion
Auf Instagram findet sich fast kein Foto von Aminata, ohne ihr echtes krauses Haar. Ihre natürliche Schönheit ist aber nicht das Einzige, was sie mit diesem Kanal zu promoten versucht. Klar, sie zeigt sich in erster Linie als stylishes It-Girl. Doch auf ihrer Agenda steht auch Tiefergehendes, wie der Umgang mit Alltagsrassismus.
Aminata spricht beispielsweise über positiven Rassismus, mit dem sie täglich konfrontiert wird. Dass alle Schwarzen gut tanzen und singen können, ist zwar nett gemeint; trotzdem sind es schlichtweg Vorurteile.
Es ist bereits viel passiert. Die Black Community strampelt sich langsam aber sich aus der Vorurteilsfalle heraus. Unter anderem werden sie von InfluencerInnen wie Aminata Belli unterstützt. Unter dem Hashtag #afros finden sich auf Instagram heute auch immer mehr weiße Frauen, die sich den Afro stehen lassen. Sie feiern und lieben einen Stil, der lange Zeit verpönt war.
Noch mehr Heldinnen gefällig?
Wir haben bereits den Feminismusbegriff mit Margarete Stokowski neu definiert und uns mit Carola Rackete für Flüchtlinge eingesetzt. DariaDaria hat uns gezeigt, wie einfach ein nachhaltiges Leben sein kann.