Wenn ich durch meinen Instagram-Feed scrolle, erklären mir zahlreiche Fitness Influencer:innen, wie ich trainieren sollte, was ich essen sollte und was ich tun muss, um meine Ziele zu erreichen. Oft sprechen sie nur aus eigener Erfahrung, selten sind sie ausgebildete Spezialist:innen. Da fällt es oftmals gar nicht so leicht, zu durchschauen, wer wirklich Ahnung hat und wer nur ein bestimmtes Produkt verkaufen will. Daher haben wir für dich ein paar Tipps von selbst ernannten Expert:innen gesammelt, die du niemals ernst nehmen solltest.
Warum wir so gern auf Fitness Influencer:innen hören
Influencer:innen sind heutzutage so etwas wie digitale Freunde oder Familienmitglieder. Sie begleiten uns den ganzen Tag: Morgens beim Aufstehen wünschen sie uns via Instagram-Story einen guten Morgen, am Mittag zeigen sie uns in einem Post, was sie essen, und am Abend nehmen sie uns live mit ins Gym. Dazwischen bringen sie uns mit TikToks zum Lachen oder teilen uns via Twitter ihre Meinung mit.
Das geht so weit, dass manche Menschen eine persönliche Bindung zu Influencer:innen aufbauen, sie als wichtige Personen in ihrem Leben begreifen und dabei völlig vergessen, dass diese Beziehung komplett einseitig ist. Denn die Person, die vor der Handykamera steht, kennt dich nicht und weiß möglicherweise nicht mal von deiner Existenz.
Studie zeigt: Manche vertrauen Influencern mehr als Expert:innen
Wie eine Studie von Sortlist herausgefunden hat, vertrauen 1 von 5 Nutzer:innen Influencer:innen mehr, als Ärzt:innen und Finanzberater:innen. Und das selbst dann, wenn es sich nicht um ausgebildete Expert:innen handelt. Gerade bei Themen rund um Gesundheit und Fitness überprüfen nur 51 Prozent die Aussagen von Influencer:innen auf ihren Wahrheitsgehalt.
Dabei darf nicht vergessen werden: Influencer:in zu sein, ist ein Job. Durch die geschickte Platzierung von Produkten verdienen sie Geld. Oft steht hinter einem einzelnen Gesicht eine ganze Firma, die es zu vermarkten gilt.
Tipps von Fitness Influencern, die du niemals ernst nehmen solltest
Für die einen mögen Fitness Influencer:innen Vorbilder oder eine Art Trainingspartner:in sein. Für die anderen sind sie Ratgeber:innen, denen sie vertrauen und deren Meinung sie schätzen und sich danach richten. Influencer:innen haben somit viel Verantwortung gegenüber ihren Follower:innen.
Doch nicht alle gehen sorgsam damit um. Wir haben drei Arten von Ratschlägen entlarvt, mit denen sich unauthentische Fitness Influencer:innen selbst verraten. Unser Tipp: Bloß nicht darauf hören und auf gar keinen Fall nachmachen!
1. „Nur mit diesem Produkt erreichst du deine Ziele!“
Wenn ein:e Fitness Influencer:in ständig von einem bestimmten Produkt schwärmt oder immer wieder eine gewisse Marke nennt, solltest du misstrauisch werden. Dann steckt höchstwahrscheinlich eine gut bezahlte Kooperation dahinter. Bei Instagram müssen Werbepartner und -beiträge inzwischen als solche gekennzeichnet sein.
Was unklar bleibt, ist, ob die Influencer:innen hier wirklich ihre eigene Meinung preisgeben oder nur das Produkt einer Firma bewerben, die ihnen dafür einen ordentlichen Betrag aufs Konto überweist. Dasselbe trifft zu, wenn es um ein eigenes Produkt geht. Natürlich wollen Influencer:innen ihre eigenen Produkte besonders gut promoten. Noch dazu besteht hier die Gefahr, ihren guten Ruf und ihr Ansehen auf dem Gebiet zu verlieren, wenn das Produkt die Follower:innen nicht überzeugen kann.
2. „Ich bin zwar kein Experte, aber ich weiß, wie das geht.“
Gerade in Sachen Sport und Ernährung kursieren im Internet viele Mythen, Falschaussagen und Gerüchte. Tipps und Ratschläge aus diesem Bereich sollten immer wissenschaftlich geprüft sein. Sonst könnten sie möglicherweise mehr Schaden anrichten, als nutzen.
Leider sind die wenigsten Fitness Influencer:innen studierte Sport- oder Ernährungswissenschaftler:innen. Daher solltest du bestimmte Aussagen nur unter Vorbehalt glauben und notfalls selbst noch einmal recherchieren. Authentische Fitness Influencer:innen stehen übrigens dazu, dass sie keine fachliche Ausbildung haben und nennen möglichst viele Studien oder Forschungsergebnisse, die ihre Meinung und Empfehlungen wissenschaftlich untermauern.
3. „Seit ich komplett darauf verzichte, geht es mir viel besser.“
Mit Aussagen wie „Ich verzichte komplett auf Gluten und deshalb solltest du das auch tun“ oder „Seit ich nur noch Gojibeeren zum Frühstück esse, bin ich viel gesünder“ solltest du vorsichtig sein. Hinter solchen absoluten Aussagen steckt nämlich oft nicht die absolute Wahrheit. Auch wenn sie noch so diszipliniert sein mögen: Fitness Influencer:innen sind auch nur Menschen, die hin und wieder zu einem Stück Frust-Schokolade greifen oder in stressigen Situationen eine Zigarette rauchen.
Absolute Aussagen, die Perfektion vermitteln sollen, sind unauthentisch und nichts, womit du dich messen solltest. Stattdessen solltest du die Glaubwürdigkeit des Influencers bzw. der Influencerin in Frage stellen.
Fazit: Fitness Inluencer:innen sollte man nicht alles glauben
Auch wenn wir einen Fitness Influencer:innen besonders gern mögen: Blind auf Meinung, Ratschläge und Tipps vertrauen sollten wir nicht. Denn Influencer:in zu sein, ist ein Job, mit dem man Geld verdienen möchte. Und manche verkaufen dabei leider auch ihre Glaubwürdigkeit. Deshalb: Lieber nochmal selbst nachprüfen, was gesagt wurde.
Das soll natürlich nicht heißen, dass man keiner Influencer:in vertrauen kann. In den sozialen Medien tummeln sich viele Expert:innen aus den Bereichen Gesundheit, Fitness und Ernährung, die ihr Wissen kostenfrei zur Verfügung stellen. Die Schwierigkeit ist, die Tipps echter Expert:innen vom gefährlichen Halbwissen anderer zu unterscheiden. Doch mit den oben genannten Tipps sollte das künftig kein Problem mehr für dich sein.
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