Veröffentlicht inHaustiere

PETA-Expertin warnt: Kaum jemand weiß, wie gefährlich Cannabis für Haustiere ist

Cannabis kann für Hund und Katze lebensgefährlich sein. Tierschützende klären auf über eine Gefahr, die fast niemandem bewusst ist.

Cannabisgesetz Pflanze Katze Haustiere
u00a9 Cannabis_Pic - stock.adobe.com

Drogenkonsum - So schlecht ist er für unsere Umwelt

Diese Auswirkungen hat die Drogenproduktion auf unsere Umwelt.

Nach jahrzehntelanger Diskussion feiert Deutschland nun die Legalisierung von Marihuana. Medizinerinnen und Mediziner äußern jedoch noch immer Bedenken im Hinblick auf Cannabis und die Gesundheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen – und ihrer Haustiere. Über die Gefahren für Hund und Katze werde noch immer zu wenig aufgeklärt.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Cannabis: Legalisierung birgt Gefahren für Haustiere

Auch wenn das Cannabisgesetz (CanG) viel Zuspruch findet, werden immer mehr kritische Stimmen hörbar. Es mag weit hergeholt erscheinen, doch tatsächlich kann das passive Rauchen von Cannabis Katze und Hund gefährden. „Es können Symptome entstehen, die unter Umständen lebensbedrohlich sind“, erklärt Tierärztin Moira Gerlach von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) gegenüber der Süddeutschen Zeitung

Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland e. V., weiß, was es im Umgang mit Cannabis und Haustieren zu beachten gibt.

  • Rauche niemals in geschlossenen Räumen, wenn Haustiere anwesend sind.
  • Halte dich auch im Freien stets von Tieren fern, wenn du konsumierst.
  • Alle Produkte, die Cannabis enthalten, solltest du außer Reichweite deiner Haustiere aufbewahren.

Wie nehmen Haustiere Cannabis auf?

Damit es nicht zu einer Intoxikation kommt, gilt es also deine (mitunter schon roten) Augen offenzuhalten und die oben genannten Vorkehrungen zu treffen. Hund und Katze können das Rauschmittel nicht nur passiv, sondern auch aktiv konsumieren.

Das in Cannabis enthaltene THC (Tetrahydrocannabinol) ist für Tiere potenziell lebensgefährlich. Deshalb dürfen Tiere THC niemals schlucken oder den Rauch einatmen.

Annika Lewald
  1. Direkte Aufnahme: Häufig passiert es, dass Hund und Katze aus Neugier Cannabisprodukte fressen, die offen herumliegen. Das können die getrockneten Teile selbst sein, oder Snacks, die mit Cannabis hergestellt wurden wie Hasch-Brownies zum Beispiel.
  2. Indirekte Aufnahme: Wenn du oder jemand in deiner Nähe Gras raucht, könnten deine Haustiere den Rauch einatmen. Das kann dazu führen, dass sie unabsichtlich high werden oder gesundheitliche Probleme bekommen.

Wie erkenne ich, dass mein Haustier THC aufgenommen hat?

Die psychoaktiven Stoffe der Hanfpflanze können für Haustiere tatsächlich gefährlich werden. Nimmt die Katze oder der Hund etwas davon zu sich, kommt es zu neurologischen Symptomen. Zum Beispiel:

  • Geweitete Pupillen
  • Taumeln
  • Zittern
  • Krämpfe
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Erhöhter Speichelfluss
  • Unruhe
  • Teilnahmslosigkeit
  • Vermehrte Lautäußerungen
  • Aggressives Verhalten oder Angst

Je nachdem, in welchem gesundheitlichen Zustand sich dein Tier befindet und wie viel Gras es konsumiert sein, können die Auswirkungen noch gravierender sein. Es droht ein komatöser Zustand bis hin zum Herzversagen. Besonders tückisch: Häufig merken Frauchen und Herrchen es nicht, dass ihr Vierbeiner sich am Rauschmittel zu schaffen gemacht hat.

Du magst unsere Themen? Folge wmn.de auf Social-Media.

Was tun, wenn das Haustier high ist?

„Konsultieren Sie schnellstmöglich eine Tierärztin oder einen Tierarzt“, rät Gerlach. Es könnte sich immer um einen potenziellen Notfall handeln. In der Regel wird der Hund oder die Katze zum Erbrechen gebracht, sodass der schädliche Stoff aus dem Organismus befördert wird. Mithilfe von Medikamenten wird dein Liebling stabilisiert, sollte sein Kreislauf zusammen brechen.

Auch wenn es manchmal unangenehm ist, rät Annika Lewald, dem Fachpersonal in der Tierarztpraxis stets die Wahrheit zu sagen. „Es ist für den Behandlungsverlauf essenziell wichtig, dass dieses ganz genau weiß, was geschehen ist. Bestenfalls können die Tierhaltenden auch mitteilen, wie viel Cannabis das Tier aufgenommen hat„, erklärt sie weiter.

Wichtig: Auch wenn du dich über das neue Cannabisgesetz freust, für deine Haustiere birgt es eine gesundheitliche Gefahr. Daher solltest du dein Marihuana stets außer Reichweite von Hund und Katze aufbewahren.

Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.