Ein herzloser Mensch setzte im Hurrikan „Milton“ einen Hund direkt in der Bahn des Unwetters aus – angeleint, hilflos und ohne Aussicht auf eine Fluchtmöglichkeit (wmn berichtete). Zum Glück fanden Polizist:innen den Vierbeiner, bevor etwas Schlimmeres passieren konnte und brachten ihn in Sicherheit. Der Besitzer der Fellnase wurde jetzt gefunden und festgenommen. Doch welche Strafe droht ihm und Menschen, die einen Hund ausgesetzt haben? Wir haben uns schlaugemacht.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Hurrikan „Milton“: Mann, der seinen Hund aussetzte, wurde gefasst
Millionen Menschen flohen vor dem Hurrikan „Milton“ und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Diese Möglichkeit wurde einem Vierbeiner genommen, der angebunden und zurückgelassen wurde – direkt in der Bahn des Unwetters. Zum Glück wurde der Vierbeiner von Troopers gefunden und in Sicherheit gebracht. Dass diese Handlung ein Nachspiel haben würde, zeigt sich jetzt.
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Denn ganz Florida suchte den herzlosen Mann, der seinen Hund einfach zurückließ. Sogar Gouverneur Ron DeSantis äußerte sich zu diesem Fall: „Wir haben gesagt, dass wir sie drankriegen werden, und das ist genau das, was wir jetzt tun“. Jetzt konnte der Mann mit dem Namen Giovanny Garci identifzierte werden und gab laut der Staatsanwältin Suzy Lopez auch zu, dass er den Hund namens „Jumbo“ einfach angebunden und zurückgelassen hat, so ABC.
In Hillsborough County nehmen wir Tierquälerei sehr ernst. Dem Angeklagten wird ein Verbrechen vorgeworfen, und ihm drohen für seine Taten bis zu fünf Jahre Gefängnis. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass das ausreicht. Hoffentlich werfen die Gesetzgeber einen Blick auf diesen Fall und diskutieren über eine Gesetzesänderung, um härtere Strafen für Menschen zu ermöglichen, die ihre Tiere während eines Ausnahmezustands zurücklassen.
Staatsanwältin Suzy Lopez
Hund ausgesetzt: Welche Strafe droht?
Giovanny Garci muss mit einer längeren Gefängnisstrafe rechnen. Doch ist das die gängige Strafe für das Aussetzen eines Hundes? Wer ein Haustier hält, hat eine gewisse Verantwortung und ist für das Wohlergehen des Tieres verantwortlich – welcher sich der/die Halter:in nicht einfach durch das Aussetzen entziehen kann.
Das Tierschutzgesetz laut § 3 regelt die rechtlichen Grundlagen für das Verbot des Aussetzens von Haustieren. Dabei ist egal, ob es sich bei dem ausgesetzten Tier um einen Vogel handelt oder um einen Hund. Der Gesetzgeber unterscheidet dabei zunächst zwischen der weniger schwerwiegenden Ordnungswidrigkeit und der gravierenden Straftat:
- Ordnungswidrigkeit: Wird begangen, wenn das Tier vorsätzlich oder fahrlässig ausgesetzt wurde.
- Straftat: Wird begangen, wenn ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund getötet oder diesem Rohheit oder länger anhaltender Schmerz oder Leid zugefügt wird.
Das Strafmaß für eine Ordnungswidrigkeit liegt bei einer Geldbuße bis zu einer Höhe von maximal 25.000 Euro ab. Liegt eine Straftat vor, droht dem Täter oder der Täterin eine Geldstrafe oder eine Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren.
Hund aussetzen: Darum hängt die Strafe vom Einzelfall ab
Allerdings kann man nie allgemein pauschalisierend sagen, welche Strafe man genau beim Aussetzen eines Hundes bekommt. Denn die Höhe der Strafe hängt davon ab, wie sehr das Tier unter dem Aussetzen leiden musste. Die Richter:innen entscheiden deshalb im Einzelfall auf Basis der vorliegenden Fakten.
Wenn die Täter:innen zum Beispiel das Verhungern oder Verdursten des Hundes bewusst in Kauf nehmen durch das Anbinden an einen Zaun oder an einen Baum, machen sich diese neben dem Aussetzen auch noch der Tierquälerei schuldig. Aufgrund dessen müssen die Täter:innen mit einer höheren Strafe rechnen als jemand, der eine Katze einfach im Wald freilässt.
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