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Hund verliert den Geruchssinn: Diese dramatischen Folgen hat es

Hast du dich schon einmal gefragt, was passiert, wenn Hunde ihren Geruchssinn verlieren? Wir haben uns schlaugemacht.

Hundenase
© ksuksa - stock.adobe.com

Hunde-Gesundheit: Warnsignale erkennen

Das sind Warnsignalen für Hundekrankheiten.

Hunde riechen 10.000- bis 100.000-mal besser als wir Menschen. Die Vierbeiner verlassen sich auf ihre Spürnase in vielen Dingen – wenn es ums Essen geht, um das Wittern von Gefahr oder auch um das Kennenlernen von anderen Artgenossen. Doch was ist, wenn Hunde ihren Geruchssinn verlieren? Welche Folgen hat es, wenn sie diesen für sie beinahe überlebenswichtigen Sinn nicht mehr haben? Wir haben uns schlaugemacht.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Wenn der Hund den Geruchssinn verliert…

Hunde nutzen ihre Spürnase nicht nur, um sich selbst in ihrer Umwelt zurechtzufinden, sondern auch, um uns das Leben zu retten. So können sie mit ihrer Nase zum Beispiel Lungenkrebs erschnüffeln und Menschen so zu einer schnellen Heilung verhelfen. Die Fellnasen können über eine Million Gerüche unterscheiden und abspeichern – doch was ist, wenn genau das nicht mehr funktioniert und das wichtigste Sinnesorgan des Vierbeiners ausfällt?

Wenn der Hund den Geruchssinn verliert, spricht man von Anosmie, dem Verlust oder der Verminderung der Riechfähigkeit beim Vierbeiner – und diese Krankheit bringt die ganze Welt des Vierbeiners ins Wanken. Das Tückische: Für Laien ist Anosmie anfangs nur sehr schwer feststellbar – immerhin können uns die Hunde nicht sagen, dass sie der Geruchssinn verlassen hat. Auffallen tut die Anosmie deshalb oft nur, wenn Halter:innen ihren Hund beruflich führen und dadurch merken, dass die Spürnase nicht mehr so funktioniert wie früher.

Nase eines Hundes
Die Hundenase ist zu vielem fähig. Foto: Fly_dragonfly / getty images via canva

So wichtig ist der Geruchssinn für Hunde

Hunde verfügen über das sogenannte Jacobsonsche Organ, welches als eine Art „zusätzliche Nase“ am Gaumen gesehen werden kann. Mit diesem kann der Vierbeiner die Pheromone seines Gegenübers erkennen. Bei Rüden macht sich dies vor allem bemerkbar, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist oder vor kurzem den gleichen Weg gegangen ist.

Nicht nur das Erschnüffeln der Paarungsbereitschaft gehört zur Aufgabe der „zusätzlichen Nase“; auch menschliche Gefühle wie Angst, Trauer, Unruhe oder Bedrücktheit können unsere felligen Begleiter damit erschnüffeln. Dies klappt unter anderem, weil menschliche Emotionen biochemische Prozesse freisetzen, die die Supernase mit dem Jacobsonschen Organ wahrnehmen kann.

Gewusst? Schnüffeln ist für die Hunde normal, kann aber aufgrund der konzentrierten Inhalation von bis zu dreihundertmal pro Minute auch anstrengend werden!

Wie ist es möglich, dass Hunde ihren Geruchssinn verlieren?

Wie du siehst, nutzen Hunde ihren Geruchssinn, um sich in der Welt zurechtzufinden und diese auf eine intensive Art und Weise zu erkunden. Doch wie kann es passieren, dass Hunde einfach den Geruchssinn verlieren? Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Medikamente
  • Virusinfektionen
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • scharfe Reinigungsmittel (z.B. Chlor)
  • intensive Gerüche (Zitrusduft, Essig, ätherische Öle etc.)

Um einen unangenehmen Geruch zu vermeiden, können wir Menschen durch den Mund atmen – Hunde aber nicht. Deshalb sind sie allen schleimhautreizenden oder giftigen Gerüchen unausweichlich ausgeliefert – und aufgrund dessen kann der Geruchssinn auch schnell geschädigt werden.

Hund hat Geruchssinn verloren: Die dramatischen Folgen

Hunde sind Nasentiere. Wenn dieses Organ aber nicht mehr funktioniert, kann das für den Vierbeiner fatale Folgen haben. Die Sicht der Fellnase und ihr Geruchssinn sind unmittelbar mit dem Gehirn gekoppelt. Kann der Hund nicht mehr riechen, ist er auch extrem in der Verarbeitung visueller Reize eingeschränkt. Dieser doppelte Verlust zieht oft einschneidende Wesensänderungen ins Negative nach sich.

So ist der gewohnte und geliebte Charakter des Hundes nach dem Verlust des Geruchssinns oft immer schwerer zu erkennen. Der Vierbeiner könnte zudem immer mehr das Interesse an seiner Umwelt verlieren, wird dadurch lethargisch oder apathisch – bis hin zu einer Depression. Außerdem kann die Fellnase ihr Futter nicht mehr riechen und lehnt es deshalb oft ab.

4 Tipps, wie du dem Riechverlust deines Hundes vorbeugen kannst

Wie du siehst, ist es schrecklich, wenn der Hund den Geruchssinn verliert. Allerdings gibt es einige Dinge, die du tun kannst, damit es erst gar nicht so weit kommt:

  • Verzichte auf stark riechende Dinge in eurem Zuhause (z.B. Duftkerzen, Putzmittel und intensiv riechende Waschmittel).
  • Fördere die Nase mit Futter- oder Spielzeugsuchspielen.
  • Peppe die Trockenfutter-Mahlzeiten auf, indem du es im Garten verteilst oder in einen Karton mit Zeitungspapier kippst.
  • Lasse deinen Hund Einkäufe gründlich beschnuppern!

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