Die Mieze zittert am ganzen Körper, nachdem du sie mit dem Parasitenmittel behandelt hast? Eine aktuelle US-Studie zeigt nun: Zeigt eine Katze Nebenwirkungen nach einem bestimmten Medikament, könnte sie unter einer Genmutation leiden.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Katze zeigt starke Nebenwirkungen nach Parasitenmedikament
Eine neue US-Studie von Forscherinnen und Forschern eines Programms für Individualisierte Medizin der Washington State University (WSU) hat sich mit einem beliebten Katzenmedikament beschäftigt, welches zum Schutz vor Schädlingen wie Flöhen und Zecken verwendet wird. Dabei wurde der Inhaltsstoff Eprinomectin genauer unter die Lupe genommen.
Das erschreckende Ergebnis: Obwohl der Inhaltsstoff allgemein als sicher gilt, könnte eine halbe Million der Katzen mit starken neurologischen Nebenwirkungen auf das Medikament reagieren. In einigen Fällen droht sogar der Tod.
Eprinomectin verursacht Nebenwirkungen bei zahlreichen Katzen
„Fast jede Woche erhalten wir Berichte darüber, dass eine Hauskatze schwerwiegende Reaktionen auf Eprinomectin zeigt“, erklärt Katrina Mealey, WSU-Tierärztin, Pharmakologin und Leiterin der Untersuchung . Das Problem sei nicht das Medikament selbst – es liegt an den Genen der Katzen. Insgesamt 1% aller Tiere sind betroffen. „Das ist eine beträchtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass es über 60 Millionen Katzen gibt“, so die Expertin.
„Obwohl dies nur eine kleine Anzahl von Fällen zu sein scheint, erhalten wir ständig neue Berichte. Wenn dies bei menschlichen Patienten passieren würde, würden die Bundesbehörden sofort behördliche Maßnahmen ergreifen.“
Katrina Mealey, WSU-Tierärztin, Pharmakologin und Studienleiterin
Neurologische Symptome: Zunge hing wochenlang draußen
Der Hintergrund ist eine spezifische genetische Mutation namens MDR1. Diese lässt zu, dass der Inhaltsstoff Eprinomectin ungefiltert ins Gehirn der Tiere gelangt. Dort verursacht er „schwerwiegenden neurologischen Toxizitäten“, beschreibt das Forscherteam. Es kommt zu verschiedenen unangenehmen Symptomen wie:
- Zittern
- Lähmungen
- Koordinationsstörungen
In einigen Fällen waren die Katzen nach Verabreichung des Medikaments tage- oder wochenlang nicht in der Lage, ihre Zunge einzuziehen.
Drei der untersuchten Katzen starben
Die Wissenschaftler:innen überprüften die Daten von insgesamt 33 Katzen, die schwer krank wurden oder sogar starben, nachdem sie den Inhaltsstoff verabreicht bekamen. In 14 dieser 33 Fälle konnte „keine andere vernünftige Ursache“ für die Erkrankungen festgestellt werden. Von diesen 14 Miezen hatten acht Tiere eine MDR1-Mutation. Drei der untersuchten Katzen starben.
Laut der Studie deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Katzen mit der MDR1-Mutation ein hohes Risiko haben, starke Nebenwirkungen durch Eprinomectin zu entwickeln. Die Empfehlung der Forschenden: Ist unklar, ob die Katze eine solche Mutation aufweist, sollte sie nicht mit Eprinomectin-haltigen Produkten behandelt werden.
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Gentest soll Klarheit schaffen
Katrina Mealey und ihr Team haben es sich zum Ziel gemacht, über die Gefahren des Wirkstoffes aufzuklären und das allgemeine Bewusstsein zu schärfen. Sie hoffen, dass ihre Untersuchung dazu führen wird, Warnhinweise auf den Produkten zu platzieren, die den Inhaltsstoff enthalten. Zudem sollte ein Gentest anzeigen, ob eine Katze Nebenwirkungen zeigt bzw. eine MDR1-Mutation aufweist – und das vorzugsweise schon im Kittenalter.