Niemand möchte jemals in der Situation sein, mit seinem Vierbeiner zum Notarzt zu gehen. Doch manchmal geht es gar nicht anders. Wenn der Standard-Tierarzt oder die Standard-Tierärztin schon geschlossen, der Vierbeiner aber ein tiermedizinisches Problem hat, ist der Gang zum Tiernotarzt unvermeidlich. Was einige allerdings trotzdem von diesem Besuch abhält: die hohen Kosten, die mit einer Behandlung verbunden sind. Doch sind die Behandlungskosten wirklich so viel höher als bei einer normalen Sprechstunde? Wir haben für dich nachgeforscht.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Kosten beim Tiernotarzt: Mit welchen Gebühren ist zu rechnen?

Leider halten sich die Krankheiten und Verletzungen unserer Hunde nicht an die Sprechstundenzeiten beim Tierarzt oder bei deiner Tierärztin. Der letzte Weg ist deshalb der Tiernotarzt, der oft rund um die Uhr verfügbar ist. Doch diese Zeiten außerhalb der normalen Sprechstunden (die meistens werktags zwischen 8 und 18 Uhr stattfinden) werden auch mit höheren Kosten berechnet.

Jede:r Tierarzt/Tierärztin im Notdienst muss eine pauschale Gebühr von 50 Euro netto berechnen. Dies ist in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und Tierärztinnen festgelegt. Doch das ist noch nicht alles an Extra-Kosten. Neben der Notdienstgebühr kann die Behandlung des Hundes während der Notdienstzeiten teurer sein als zur regulären Sprechstunde. Hier müssen die Tierärzte und Tierärztinnen mindestens den 2-fachen Satz der GOT für ihre Leistungen abrechnen.

Notgebühr beim Tiernotarzt: Das steckt dahinter

Die Gebühr von 50 Euro netto wird von dem Tiernotarzt erhoben, um eine tierärztliche Versorgung auch nachts und am Wochenende möglich zu machen. Hiermit werden Personal- und Betriebskosten der Tierarztpraxen und der Tierkliniken im Notdienst ausgeglichen. Die Höhe wird dabei nicht vom Tiernotarzt selbst bestimmt, sondern ist Teil der GOT.

Somit ist es egal, in welche Tierklinik und zu welchem Tiernotarzt du gehst und ob du am Wochenende, nachts oder an einem Feiertag gehst: Die 50 Euro netto Notdienstgebühr wird überall gleich sein. Die Gebühr wird dann fällig, wenn du den Tiernotarzt außerhalb der regulären Öffnungszeiten einer Tierarztpraxis aufsuchst.

Wie hoch sind die Kosten bei der Behandlung beim Tiernotarzt?

Nicht nur die Notdienstgebühr fällt im Hinblick auf den Preis beim Tiernotarzt ins Gewicht. Tierärzte und Tierärztinnen im Notdienst dürfen Kosten bis zum 4-fachen Satz der Tierärztegebührenordnung abrechnen.

Good to know: In der Gebührenordnung für Tierärzte ist genau festgelegt, wie viel eine bestimmte Untersuchung, Behandlung oder Operation kostet. Je nachdem, wie hoch der Aufwand oder wie kompliziert die Behandlung ist, können die Tierärzte oder Tierärztinnen 1-fachen, 2-fachen oder 3-fachen Gebührensatz abrechnen. Im Notdienst sind Tierärzte und Tierärztinnen dazu verpflichtet, mindestens den 2-fachen GOT-Satz in Rechnung zu stellen. Aber es ist auch eine Preiserhöhung bis zum 4-fachen GOT-Satz erlaubt.

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