Die Rentenreform der Bundesregierung soll für Stabilität sorgen und sicherstellen, dass Rentnerinnen und Rentner auch in Zukunft auf ein verlässliches Einkommen bauen können. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich ein überraschender Nebeneffekt: Für das Jahr 2026 könnten Seniorinnen und Senioren ohne die Reform sogar etwas mehr Geld in der Tasche haben. Wie es dazu kommt und was die Reform langfristig bringt, erklären wir dir im Folgenden.
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So möchte die Bundesregierung das Rentenniveau halten
Die Bundesregierung plant, das Rentenniveau dauerhaft auf mindestens 48 Prozent festzuschreiben. Diese sogenannte „Haltelinie“ soll verhindern, dass Rentnerinnen und Rentner in den kommenden Jahren weniger Geld aus der gesetzlichen Rente erhalten, selbst wenn die Zahl der Beitragszahler*innen im Verhältnis zu den Rentnern sinkt, wie die Deutsche Rentenversicherung berichtet.
Gleichzeitig wird der bisherige Nachhaltigkeitsfaktor, der in Zeiten sinkender Erwerbstätigenzahlen die Rentenanpassung dämpft, modifiziert. Auf den ersten Blick klingt das nach einer Absicherung – tatsächlich wirkt es für das Jahr 2026 aber leicht bremsend auf die Rentenerhöhung, wie das Nachrichtenportal T-Online berichtet. Ohne die Reform könnten die Renten stärker steigen.
Der Inflationsprämien auf die Rentenreform
Zwischen 2022 und 2024 zahlten Arbeitgeber Sonderprämien, wie zum Beispiel die Inflationsprämie, die in den Lohnstatistiken für die Rentenberechnung nicht berücksichtigt wurden. Mit ihrem Auslaufen fließt nun wieder mehr beitragspflichtiges Einkommen in die Berechnung ein, was die Rentenanpassung theoretisch steigen lassen würde. Die Reform sorgt dafür, dass dieser Effekt nur teilweise genutzt wird, so T-Online.
Für Juli 2026 rechnet die Deutsche Rentenversicherung daher mit einer Rentenerhöhung von 3,73 Prozent – ohne Reform wären es rund 3,8 Prozent gewesen, wie die Tagesschau berichtet. Bei einer durchschnittlichen Rente von 1.500 Euro beträgt der Unterschied knapp einen Euro pro Monat. Für die Betroffenen ist das kein dramatischer Betrag, zeigt aber, wie Reformen kurzfristig unerwartete Effekte haben können.
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Langfristige Vorteile der Reform
Trotz des kleinen Einbußens für 2026 bietet die Reform klare langfristige Vorteile. Das garantierte Rentenniveau gibt Sicherheit für die kommenden Jahre, auch wenn sich die demografische Situation verschärft. Zudem soll die geplante „Aktivrente“ ab 2026 neue Spielräume eröffnen: Rentnerinnen und Rentner können bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei hinzuverdienen, ohne dass ihre Rente gekürzt wird, wie die Tagesschau berichtet.
Ohne die Reform würde das Rentenniveau voraussichtlich erst 2029 unter 48 Prozent fallen. Die sogenannte Haltelinie wirkt also wie ein Sicherheitsnetz, das langfristig finanzielle Einbußen verhindert und gleichzeitig die Flexibilität für den Hinzuverdienst verbessert.
Frühstart-Rente: Das müssen Eltern unbedingt tun
Damit die Frühstart-Rente umgesetzt werden kann, müssen Eltern aktiv werden. Sie müssen ein Depot oder eine Versicherung für ihr Kind einrichten, um die staatliche Förderung in Anspruch zu nehmen.Wird dies innerhalb einer festgelegten Frist von etwa sechs Monaten nicht erledigt, erhalten die Kinder automatisch eine Standardlösung zugewiesen, wie T-Online berichtet.
Dies ähnelt dem Modell in Israel, wo ebenfalls staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte durch die Eltern eingerichtet werden müssen. Eine Positivliste soll künftig festhalten, welche Produkte die Anforderungen erfüllen und die Investition in ETFs oder Versicherungslösungen ermöglichen, so T-Online.