„Titanic“ hast du schon so oft gesehen, aber es kann nie oft genug sein. Bei deinem letzten Langstreckenflug hast du ihn dir wieder angeschaut, und plötzlich kullerten die Tränen bei Szenen, die dich sonst nie so emotional ergriffen haben. Keine Sorge, damit bist du nicht alleine. Laut einer Studie reagieren wir über den Wolken einfach stärker auf emotionale Filme.
Emotionale Filme in 10.000 Meter Höhe
Studie warnt vor diesen Filmen
Für eine Studie „No Tears in Heaven“ befragte der Wissenschaftler Paul Wicks online mehr als 1.000 Menschen, die in den letzten zwölf Monaten einen Film im Flugzeug geschaut hatten. Demnach sind die Filme „La La Land“, „Lion“ und „Moana“ die Filme, die Passagiere im Flugzeug am ehesten zum Weinen bringen. Gründe dafür können emotionale Erlebnisse vor dem Flug sein. Manche Passagiere würden an Bord auch Filme gucken, die ihnen im normalen Alltag peinlich wären.
Eine Flugreise bedeutet Stress
Eine Flugreise bedeutet für viele Menschen Stress, Angst und Kontrollverlust. Viele Passagiere sind auf dem Weg in ein neues Abenteuer, haben gerade ihre Liebsten verabschiedet, oder stehen vor neuen Herausforderungen.
Außerdem sitzt man gerade einem bis zu 68 Tonnen schweren Gefährt, dass aus für mich unerfindlichen Gründen auch noch fliegen kann. Also an sich schon eine sehr absurde Situation.
Die körperlichen Auswirkungen des Fliegens
Dazu kommt, dass aufgrund des geringeren Luftdrucks die Sauerstoffsättigung im Blut von 97 % auf 90% sinkt. Sauerstoff ist überlebenswichtig und für jede Körperzelle und -funktion notwendig. Damit unser Körper mit genug Sauerstoff versorgt wird, muss das Zusammenspiel aus Atmung, Kreislauf und der Gewebsdurchblutung stimmen. Die Sauerstoffsättigung gibt den Sauerstoffgehalt im Blut an.
Zu niedrige Werte weisen also auf ein Problem in diesem Zusammenspiel hin. Diese psychischen und physische Stressfaktoren wirken sich auf unser Empfinden aus und lassen uns emotionaler werden.
Studie sagt, dass mehr als die Hälfte der Befragten emotionaler werden
In einer Studie aus dem Jahr 2017 des Gatwick Flughafens in London aus dem Jahr 2017 gaben immerhin 55 Prozent der Befragten an, bei Flugreisen unter stärkerer emotionaler Spannung zu stehen. Damals gaben 15 Prozent der männlichen und sechs Prozent der weiblichen Befragten an, häufiger als sonst zu weinen, wenn sie einen Film im Flugzeug anschauen.
Hinzu kommt: Im Flieger können wir uns nicht so gut mit anderen Tätigkeiten ablenken. Ohne Internet können viele nicht arbeiten und auch nicht, wie sonst, die Zeit auf Social Media totschlagen. Wer alleine fliegt, ist auf sich zurückgeworfen, wenn kein Gespräch mit dem Sitznachbarn zustande kommt.
Hinweis für emotionale Filme
Ob es nun wissenschaftlich erklärbar ist oder nicht, die Fluggesellschaft Virgin Atlantic hat auf das Phänomen reagiert. Wenn du dir dort ein Drama, eine Liebesgeschichte oder andere emotional aufgeladene Filme aussuchst, wird dir vor dem Film eine Warnung angezeigt: „Taschentücher bereithalten oder gegebenenfalls die Flugbegleitung zur emotionalen Unterstützung rufen.“