Ich bin ganz ehrlich: Grenzen setzen ist etwas, das ich erst spät gelernt habe und was mir manchmal immer noch schwerfällt. Noch kniffliger wird das in der Familie – wie können wir unseren eigenen Eltern Grenzen aufzeigen, ohne dass gleich ein Drama ausbricht? Schließlich meinen sie es ja nur gut mit uns… Trotzdem sollten wir ihnen sagen, wenn sie uns in unserem Safe Space überrennen. Mit diesen 5 Sätzen kommunizierst du ehrlich und respektvoll.
Lies auch: Ich habe meiner toxischen Freundin Grenzen aufgezeigt und das ist passiert
Warum es so schwer ist, unseren Eltern Grenzen zu setzen
Unsere Eltern haben nun mal viele Jahre erlebt, in denen wir auf sie angewiesen waren. Viele sehen uns – oft unbewusst – auch in den Zwanzigern oder Dreißigern und darüber hinaus immer noch als „Kind“. Wenn du plötzlich andere Werte hast, eine neue Meinung oder eigene Vorstellungen von Nähe und Distanz, kann das auf Unverständnis stoßen. Wichtig ist deshalb, klar und liebevoll zu kommunizieren, wo deine Bedürfnisse liegen. Diese 5 Sätze können dir dabei helfen, Grenzen zu setzen – ohne Drama.
1. „Ich weiß, dass du es gut meinst, aber ich brauche gerade meinen Raum.“
Mit diesem Satz wertschätzt du die Absicht deiner Eltern, machst aber gleichzeitig klar, dass du Zeit für dich brauchst. Perfekt für Momente, in denen sich alles zu viel anfühlt.
2. „Ich entscheide das für mich – bitte respektiere das.“
Ob Studienwahl, Beziehungsfragen oder Wohnort: Dieser Satz hilft dir, deine Selbstständigkeit zu unterstreichen – und den Raum für deine Entscheidungen zu wahren.
3. „Ich fühle mich unwohl, wenn du so mit mir sprichst.“
Grenzen setzen heißt auch, deine emotionale Reaktion mitzuteilen. Dieser Satz macht respektvoll deutlich, wenn ein Gesprächston für dich nicht in Ordnung ist.
4. „Ich bin gerade nicht verfügbar – wir können später reden.“
Gerade Eltern erwarten oft sofortige Aufmerksamkeit. Mit diesem Satz signalisierst du: Du brauchst gerade Ruhe und meldest dich später.
5. „Das ist ein sensibles Thema für mich – lass uns das bitte nicht weiter vertiefen.“
Manche Fragen treffen tief – etwa zu Körper, Beziehungen oder Karriere. Dieser Satz schützt dich und zeigt gleichzeitig: Du bist bereit zu sprechen, aber nur, wenn du das willst.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Grenzen sind individuell – so wie deine Familie
Diese 5 Sätze sind natürlich kein Garant dafür, dass deine Eltern deine Grenzen ohne Widerstand oder Drama akzeptieren. Das ist ein sehr sensibles und individuelles Thema – deshalb ist da auch einiges an Feingefühl gefragt. Aber vielleicht kannst du dich an ihnen entlang hangeln und so deine eigene Strategie zum Grenzen setzen bei deinen Eltern erstellen? Meine Erfahrung ist, dass man sich oft viel zu viele Gedanken macht und unser Gegenüber dankbar ist, wenn wir auf solche Dinge hinweisen. Der erste Schritt ist also, sich zu erlauben, auch bei den eigenen Eltern mal „Stop“ zu sagen – respektvoll, aber klar.

Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.