Kennst du das Gefühl, nach einem Gespräch zu denken: „War ich zu aufdringlich? Habe ich etwas Komisches gesagt?“ Wenn du dich öfter mal dabei ertappst, dich zu fragen ob andere dich überhaupt mögen und ständig an dir selbst zweifelst, dann bist du in guter Gesellschaft. Die Liking Gap ist weit verbreitet – ein psychologisches Phänomen, das erklärt, warum du dich oft negativer einschätzt, als andere dich tatsächlich wahrnehmen. Was dahintersteckt und wie du aus diesen Gedanken herausfindest.
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Was bedeutet die Liking Gap?
Der Begriff „Liking Gap“ stammt aus der Psychologie und beschreibt die Lücke zwischen der eigenen Wahrnehmung und der tatsächlichen Meinung anderer über uns. Studien zeigen: Nach einem Gespräch unterschätzen wir oft, wie sehr unser Gegenüber uns mochte. Während du also innerlich analysierst, ob dein Lachen zu laut oder deine Story zu lang war, denkt dein:e Gesprächspartner:in wahrscheinlich nur: „Wow, die war super sympathisch.“
Dieser Denkfehler hat seinen Ursprung in unserem Bedürfnis, gemocht und akzeptiert zu werden. Besonders in sozialen Interaktionen schaltet unser Gehirn in den Selbstschutzmodus – und wird dabei leider zum härtesten Kritiker. Gerade Menschen in unserer Generation, aufgewachsen mit Likes, Swipes und Followerzahlen, sind besonders anfällig dafür, ihr Selbstwertgefühl von äußerer Bestätigung abhängig zu machen.
So kannst du die Gedankenschleifen überwinden
Die gute Nachricht: Du kannst lernen, die Liking Gap zu durchbrechen. Und das fängt bei deinem inneren Dialog an. Statt dich nach einem Treffen zu fragen, was du falsch gemacht haben könntest, frage dich lieber: Wie hast du dich während des Gesprächs gefühlt? War es eine bereichernde Begegnung? Hättest du Lust, die Person wiederzusehen?
Außerdem hilft es, dich bewusst daran zu erinnern: Die meisten Menschen sind viel zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um dich so kritisch zu analysieren, wie du es selbst tust. Oft schätzen sie deine Unsicherheiten gar nicht als Schwächen ein – sondern als Zeichen von Authentizität.
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Hab keine Angst davor, authentisch zu sein
Wenn du nach oder vielleicht schon während des nächsten Gesprächs anfängst zu grübeln, denk an das Phänomen der Liking Gap. Damit ist also wissenschaftlich bewiesen, dass wir uns meistens viel zu viele Gedanken darüber machen, wie wir auf andere wirken. Eigentlich ist es ja so: Je authentischer wir sind, desto besser kommen wir auch an – und zwar bei den richtigen Menschen. Es ist ok, wenn uns nicht alle mögen, denn schließlich viben wir auch nicht mit jedem. Die Hauptsache ist, dass du dich mit dir selbst wohlfühlst: Das strahlst du auch aus!

Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.
Quelle: Studie The Liking Gap in Conversations: Do People Like Us More Than We Think