Manchmal ist es einfach zu viel. Du explodierst, schreist oder weinst – und plötzlich fühlst du dich… besser? Keine Einbildung: Deine Wut könnte der Schlüssel zu deinem Glück sein. Gerade uns Frauen wird schon von klein auf geraten, ruhig zu bleiben, nett zu sein und bloß nicht „überzureagieren“ oder gar hysterisch zu sein. Doch neue Forschung zeigt: Emotionen wie Wut haben nicht nur eine Daseinsberechtigung – sie können sogar richtig nützlich sein. Die sogenannte Rekalibrierungstheorie liefert dafür eine spannende Erklärung und hilft dir, deine Gefühle besser zu verstehen (und zu nutzen!).
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Was ist die Rekalibrierungstheorie?
Die Rekalibrierungstheorie stammt aus der Emotionspsychologie und stellt die Annahme auf, dass Wut eine ganz bestimmte Funktion erfüllt: Sie hilft uns, unsere Umwelt – oder genauer: unsere Beziehungen und Ziele – neu auszurichten. Wenn etwas nicht fair läuft, du dich übergangen oder missverstanden fühlst, sendet dein Körper ein klares Signal: so nicht! Die Wut tritt auf den Plan, um Veränderung zu fordern und dich dabei zu unterstützen, das auch durchzusetzen.
Im Gegensatz zu Emotionen wie Trauer oder Angst, die eher mit Rückzug verbunden sind, mobilisiert Wut. Sie aktiviert dein System, macht dich durchsetzungsfähiger und hilft dir, Grenzen zu ziehen.
Wissenschaftlich belegt: Wut hilft beim Erreichen unserer Ziele
Das bestätigt auch eine aktuelle Studie mit dem Titel „Anger has benefits for attaining goals“, veröffentlicht 2024 im Journal of Personality and Social Psychology: Attitudes and Social Cognition. Die Forschenden fanden heraus: Menschen, die vor einer Herausforderung wütend waren, zeigten mehr Einsatz, größere Ausdauer und waren erfolgreicher beim Lösen von Aufgaben – im Vergleich zu neutralen oder traurig gestimmten Teilnehmer:innen.
Wut ist also nicht einfach „negativ“. Sie ist eine Art inneres Alarmsystem, das sagt: Du verdienst mehr. Kämpf dafür!
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So kannst du deine Wut für dich nutzen
Wichtig ist, dass du lernst, deine Wut nicht gegen dich oder andere zu richten, sondern sie als Hinweis zu verstehen: Was läuft hier gerade schief? Was brauche ich eigentlich? Wenn du das erkennst, kannst du gezielt handeln statt impulsiv zu reagieren.
Wut kann der Moment sein, in dem du für dich einstehst, eine Beziehung hinterfragst, dich für mehr Gehalt starkmachst oder klare Grenzen ziehst. Und ja – oft ist nach der Wut tatsächlich mehr Klarheit, Erleichterung und Zufriedenheit möglich.
Also: Beim nächsten Mal, wenn du das Gefühl hast, gleich zu platzen – frag dich nicht nur, wie du dich beruhigen kannst. Frag dich auch: Was will mir meine Wut sagen?

Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.