Krankschreibungen sind ein wesentlicher Aspekt der modernen Work-Life-Balance, der die Gesundheit der Arbeitnehmer:innen schützen und ihre Produktivität am Arbeitsplatz sicherstellen soll. Trotz ihrer Bedeutung kursieren jedoch nach wie vor falsche Vorstellungen über Krankschreibungen, die zu Missverständnissen und in einigen Fällen zum Missbrauch dieser wertvollen Leistung führen. Hier untersuchen wir einige der häufigsten Missverständnisse über krankheitsbedingte Fehlzeiten.
Krankschreibungen: Irrtümer aufgedeckt
1. Krankschreibungen nur für körperliche Krankschreibungen
Eines der häufigsten Missverständnisse über Krankschreibungen ist, dass sie nur für körperliche Krankheiten gedacht sind. Es stimmt zwar, dass Krankschreibungen häufig bei körperlichen Problemen wie Grippe, Erkältung oder anderen Beschwerden in Anspruch genommen werden, aber es gibt auch Krankschreibungen für psychische Probleme.
Arbeitnehmer:innen, die eine Auszeit benötigen, um psychische Probleme wie Angstzustände oder Depressionen zu behandeln, können sich krankschreiben lassen, um diese Probleme anzugehen. Psychische Probleme sind jedoch nach wie vor mit einem Stigma behaftet, was zu Missverständnissen und Verurteilungen führen kann, wenn sich Arbeitnehmer aus psychischen Gründen krankschreiben lassen.
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2. Krankschreiben lohnt sich bei der Kleinigkeit nicht
Ein weiterer Irrglaube über Krankschreibungen ist, dass sie nicht notwendig sind, weil die Arbeitnehmer:innen ihre Krankheiten einfach durchstehen können. Während manche Krankheiten nur leichte Beschwerden verursachen, können viele andere schwerwiegend und schwächend sein, so dass es für die Beschäftigten unmöglich ist, zu arbeiten.
Wenn sie sich krankschreiben lassen, können sie sich schneller erholen und gesünder und produktiver an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Darüber hinaus kann die Arbeit im Krankheitsfall dazu führen, dass Krankheiten auf andere Kolleg:innen übertragen werden, was ein größeres Gesundheitsproblem für das gesamte Unternehmen darstellt.
3. Nur Vollzeitbeschäftigte profitieren
Ein weiterer weit verbreiteter Irrtum ist, dass Krankschreibungen nur für Vollzeitbeschäftigte gelten. In Wirklichkeit können sich auch Teilzeitbeschäftigte krankschreiben lassen, auch wenn der Umfang der Freistellung unterschiedlich sein kann.
Darüber hinaus haben auch Vertragsarbeitnehmer:innen, Freiberufler:innen und Selbstständige häufig Anspruch auf Krankheitsurlaub, wenn auch in unterschiedlicher Form. Viele Teilzeitbeschäftigte oder Vertragsbedienstete sind sich dieser Vorteile jedoch möglicherweise nicht bewusst oder nehmen sie aus Angst vor negativen Folgen nicht in Anspruch.
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4. Faulheit oder mangelndes Engagement
Schließlich gibt es den Irrglauben, dass die Inanspruchnahme von Krankheitsurlaub ein Zeichen für Faulheit oder mangelndes Engagement bei der Arbeit ist. In Wirklichkeit ist die Inanspruchnahme von Krankheitsurlaub eine verantwortungsvolle Entscheidung, die von der Sorge um die eigene Gesundheit und die der Kolleg:innen zeugt.
Der Krankenschein muss spätestens nach Ablauf des dritten Krankentages im Betrieb vorliegen – sofern es im Arbeits- oder Tarifvertrag nicht anders vereinbart worden ist. Aber auch ohne explizite Regelung im Arbeitsvertrag ist der Arbeitgeber kraft seines Direktionsrechts berechtigt, die Vorlage der ärztlichen Bescheinigung auch schon ab dem ersten Tag der Arbeitsunfähigkeit zu verlangen.
Wichtig ist in jedem Fall, dass die Beschäftigten umgehend und bestenfalls vor Arbeitsbeginn im Betrieb Bescheid geben, dass sie krank sind und nicht arbeiten können. Am besten telefonisch oder per E-Mail beim Vorgesetzten beziehungsweise in der Personalabteilung.
Krankschreibung: Bestandteil der Work-Life-Balance
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass krankheitsbedingte Fehlzeiten ein wichtiger Bestandteil der modernen Work-Life-Balance sind und dass falsche Vorstellungen über ihre Inanspruchnahme zu Missverständnissen und einer negativen Einstellung gegenüber Mitarbeiter:innen führen können, die sie in Anspruch nehmen. Wenn Unternehmen die wahre Natur von Krankschreibungen und die Vorteile, die sie bieten, verstehen, können sie eine Kultur schaffen, die die Gesundheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter fördert.