In meinem Bekannten- und Familienkreis gibt es einige ältere Menschen, die nicht viel Geld haben. Und obwohl die Zahl der arbeitenden Rentner:innen steigt, leben immer mehr Ältere in Armut. Die Rente allein reicht für viele Menschen nicht aus, es muss der Staat einspringen oder die Rente wird bis ins hohe Alter durch Nebentätigkeiten aufgebessert – was keinesfalls die dauerhafte Lösung des Problems sein kann. Einige Risikogruppen sind besonders häufig von Altersarmut betroffen, hier erfährst du, welche das sind.
Was ist Altersarmut?
Altersarmut bezieht sich auf die wirtschaftliche Situation von älteren Menschen, die nicht über ausreichende finanzielle Ressourcen verfügen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dies kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein, wie zum Beispiel unzureichende Rentenleistungen, Arbeitslosigkeit im Alter, niedrige Löhne während der Erwerbsphase, mangelnde Bildung oder Einsparungen sowie gesundheitliche Probleme, die es älteren Menschen erschweren, ihre Ausgaben zu decken.
Altersarmut kann dazu führen, dass ältere Menschen Schwierigkeiten haben, grundlegende Bedürfnisse wie Nahrungsmittel, Wohnraum und Gesundheitsversorgung zu decken und zu einem eingeschränkten sozialen Leben führen. Die Bekämpfung von Altersarmut ist ein wichtiges Anliegen in vielen Ländern und erfordert eine umfassende Strategie, die sowohl präventive Maßnahmen als auch Unterstützung für ältere Menschen in finanziellen Schwierigkeiten umfasst.
Welche Risikogruppen gibt es?
Man kann verschiedene Risikogruppen einteilen, die besonders von einer Altersarmut betroffen sein könnten.
Risikogruppe 1: Selbstständige
Gerade für Selbstständige ist es ratsam, zuerst existenzielle Risiken abzusichern. Wenn Aufträge ausbleiben, ist es kaum möglich, für das Alter zu sparen.
Risikogruppe 2: Arbeitslose
Nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung gilt mehr als die Hälfte der Arbeitslosen arm. Einen Riester-Vertrag können aber auch Empfänger von Arbeitslosengeld II abschließen. Dies lohnt sich allerdings laut Expert:innen nicht. Rutscht jemand im Alter in die Grundsicherung, wird die Riester-Rente nach aktueller Gesetzeslage auf die Sozialleistung angerechnet.
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Risikogruppe 3: Alleinerziehende
Für Alleinerziehende stellt es eine besondere Herausforderung dar, den Beruf und die Erziehung zu vereinen. Ein geringes Einkommen durch Teilzeitarbeit und befristete Anstellungen mit geringen Löhnen machen die Altersvorsorge zu einer schwierigen Aufgabe. Nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung sind über ein Drittel der Alleinerziehenden armutsgefährdet.
Risikogruppe 4: Familien mit geringem Einkommen
Gerade für Familien verspricht der Staat viele Förderungen. Neben Zuschüssen für die Eltern gibt es auch eine Förderung für die Kinder. Allerdings wächst bei Familien mit vielen Kindern der Druck, dass ein Elternteil die Erwerbsarbeit reduziert und sich um die Kindererziehung kümmert. Wenn das Einkommen sinkt, steigt die Gefahr für Altersarmut.
Kann man einer Altersarmut vorbeugen?
Altersarmut ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. Einen grundlegenden Tipp für die Altersvorsorge von Geringverdienern kann uns ein Finanzexperte von der Verbraucherzentrale allerdings nicht geben. An dieser Stelle sieht er die Politik in der Pflicht, die Rentengesetze nachzubessern und für die Risikogruppen eine Perspektive zu schaffen. Trotzdem ist es ratsam, sich frühzeitig mit der Planung der Altersvorsorge auseinanderzusetzen.
Außerdem sollte der Staat sozialpolitische Maßnahmen ergreifen. Sozialpolitische Maßnahmen wie eine angemessene Rentenversicherung, verbesserte Arbeitsbedingungen und Unterstützung für ältere Menschen in finanziellen Schwierigkeiten können dazu beitragen, Altersarmut zu verhindern. Und auch eine ausreichende Gesundheitsförderung ist von Bedeutung. Die Förderung der Gesundheit im Alter kann dazu beitragen, dass ältere Menschen länger arbeiten können und somit auch länger über ein Einkommen verfügen.