Für Frauen ist die Altersvorsorge ein schwieriges Thema, da sie oft nicht wissen, wie sie bei ihren niedrigeren Verdiensten für den Ruhestand vorsorgen sollen. Eine kürzlich durchgeführte Studie von Swiss Life Deutschland hat gezeigt, dass die Sorge, im Alter finanzielle Schwierigkeiten zu haben, auch in Deutschland weit verbreitet ist. 44 Prozent der Befragten betrachten die Altersvorsorge als eine Herausforderung für die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Mit den folgenden Tipps kannst du diese Herausforderung meistern.
Altersvorsorge: Worauf Frauen besonders achten sollten
Noch immer verdienen Frauen deutlich weniger als Männer. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben Frauen im vergangenen Jahr pro Stunde fast ein Fünftel weniger verdient als Männer. Gleichzeitig zeigt die Berechnung der Behörde, dass Frauen eine höhere Lebenserwartung haben als Männer (78,6 Jahre im Vergleich zu 83,4 Jahren bei Frauen), was bedeutet, dass Frauen eine längere Zeit in der Rente verbringen werden. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Frauen frühzeitig und unabhängig von ihrem Partner ihre Altersvorsorge planen. Damit dies auch gelingt, haben wir einige Tipps für dich zusammengefasst:
Mit der betrieblichen Altersvorsorge abgesichert sein
Für Arbeitnehmerinnen kann sich auch eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) oft lohnen. Denn wer jetzt eine bAV mit Entgeltumwandlung abschließt, erhält einen Zuschuss des Arbeitgebers – und der kann sich sehen lassen. Seit 2019 muss der Arbeitgeber 15 Prozent des umgewandelten Entgelts beisteuern, sofern er durch die bAV Sozialversicherungsbeiträge einspart. Diese Einsparung kann somit zugunsten der Arbeitnehmerin weitergegeben werden.
Die betriebliche Altersvorsorge ist nicht nur für Vollzeitbeschäftigte ein Privileg. Auch Teilzeitkräfte und sogar Minijobber haben einen gesetzlich verankerten Anspruch auf Entgeltumwandlung. Es lohnt sich, den Arbeitgeber darauf anzusprechen. Bei Geringverdienern können Arbeitgeber sogar einen Teil ihres Zuschusses vom Staat zurückerstattet bekommen.
Mehr Geld im Alter: Die monatliche Rente mit Rürup-Rente erhöhen
Eine wichtige weitere Möglichkeit, um im Alter finanziell abgesichert zu sein, ist die sogenannte Rürup-Rente (auch Basisrente genannt). Dabei eignet sich diese insbesondere für Selbstständige ohne Pflichtversicherung. Aber auch Arbeitnehmer, die ihre gesetzliche Rente aufbessern möchten, können von der Rürup-Rente profitieren, da sie großzügig vom Staat gefördert wird.
Ein steuerlicher Vorteil besteht darin, dass die eingezahlten Beiträge als Vorsorgeaufwendungen steuerlich abgesetzt werden können. Genau aus diesem Grund eignet sie sich auch für Personen, die ihre Rente aufstocken möchten. Einziges Manko: Inhaber:innen von Rürup-Verträgen müssen die Erlöse daraus versteuern.
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Denke an Kindererziehungszeiten
Für Frauen mit Kindern ist wichtig, ihre Kindererziehungszeiten anerkennen zu lassen. In der Regel sind es immer noch die Mütter, die eine längere unbezahlte Auszeit vom Job nehmen, während Väter üblicherweise nur wenige Monate der vergüteten Elternzeit in Anspruch nehmen. Für Kindererziehungszeiten gilt: Kinder, die ab 1992 geboren sind, können bis zu drei Jahre anerkannt werden.
Dies entspricht drei Entgeltpunkten in der gesetzlichen Rentenversicherung oder knapp 34 Euro Rente pro Monat. Müttern mit vor 1992 geborenen Kindern werden zweieinhalb Entgeltpunkte pro Kind auf ihrem Rentenkonto gutgeschrieben. Wenn eine Mutter Kinder betreut und gleichzeitig arbeitet, erhält sie die doppelte Anzahl von Punkten.
ETFs als langfristige Anlagestrategie für die private Altersvorsorge
ETFs eignen sich hervorragend als langfristige Investition für die private Altersvorsorge. Dabei muss man nicht zwangsläufig große Beträge investieren, sondern auch kleine Summen können sich lohnen. „Ein monatlicher Sparplan ermöglicht es, selbst mit geringen Beträgen eine rentable und krisensichere Anlage zu tätigen“, erklärt Professor Michael Heuser vom Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA). Denn bei der Altersvorsorge ist vor allem eines entscheidend: Je länger man Zeit hat, um Geld anzulegen, desto besser. Wenn man also bereits zu Beginn seiner Berufslaufbahn damit anfängt, kleine Summen zu sparen, kann man im Laufe der Jahrzehnte ein beträchtliches Vermögen aufbauen.
Wenn man regelmäßig einen kleinen Betrag für die private Altersvorsorge investieren möchte, ist ein ETF-Sparplan eine empfehlenswerte Option. Denn über einen längeren Zeitraum gesehen erzielen diese Fonds immer noch eine gute Rendite im Vergleich zu anderen Anlageformen. ETF steht für Exchange Traded Fund, also börsengehandelter Fonds.
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