Unter dem Stichwort „Veganuary“ steht der Januar ganz im Zeichen des Veganismus. Gerade für Neulinge im Bereich der pflanzlichen Ernährung können Convenience Produkte wie vegane Nuggets, Schnitzel & Co. aus dem Supermarkt eine Alternative zum tierischen Original sein. Doch spätestens beim Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt sich: Mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung lassen sich die veganen Fertigprodukte kaum vereinbaren. Die Organisation Foodwatch hat nun untersucht, wie gesund Fleischersatzprodukte wirklich sind – und damit eine Betrugsmasche aufgedeckt.
Wie gesund sind Fleischersatzprodukte wirklich?
Die gemeinnützige Organisation Foodwatch hat 15 Fleischersatzprodukte getestet und wollte wissen, wie gesund diese wirklich sind. Um die Produkte zu bewerten, wurde der Nutri-Score verwendet.
Dabei handelt es sich um ein System, das Lebensmittel von A (gesündeste Option) bis E (weniger gesunde Option) bewertet. Es dient dazu, auf einen Blick beurteilen zu können, wie gesund ein Lebensmittel ist. Die Bewertung berücksichtigt Faktoren wie gesättigte Fette, Kalorien und Salzgehalt.
Das Ergebnis: Nur zwei erhielten eine gute Bewertung. Viele vegane Fertigprodukte schnitten aufgrund ihres hohen Gehalts an gesättigten Fetten, Kalorien und Salz schlecht ab.
Diese Produkte schnitten am schlechtesten ab
Einige der am schlechtesten bewerteten Produkte waren überraschenderweise beliebte Marken. Der Beyond Meat Burger und das Vegane Schnitzel Cheesy Style von Vemondo erhielten beide einen Nutri-Score von D, während das Vegane Virginia-Steak von Wheaty und die Snack Salami Style von Billie Green sogar mit einem Nutri-Score von E bewertet wurden.
Nice to know: Ein hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren und Salz, sowie ein hoher Kaloriengehalt können das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme erhöhen.
Betrugsmasche bei veganen Fleischersatzprodukten
Besonders erschreckend: Viele Hersteller werben mit scheinbar falschen Versprechen und erwecken dadurch den Anschein, dass es sich bei den Fleischersatzprodukten um gesunde Lebensmittel handelt. So kritisiert Foodwatch, dass das vegane Image oft zur Vermarktung von Produkten genutzt wird, die möglicherweise nicht so gesund sind, wie sie beworben werden.
Ein konkretes Beispiel für diese Praxis ist die Werbung für vegane Schinken Spicker Mortadella von Rügenwalder Mühle. Dieses Produkt wirbt mit der Aufschrift „Auf Basis von Sonnenblumenkernen.“ Beim Blick auf die Zutatenliste zeigt sich jedoch, dass gerade einmal zwei Prozent Sonnenblumenprotein enthalten sind.
Das zeigt, dass Konsument:innen kritisch sein müssen und sich die Inhaltsstoffe genau ansehen müssen, um sich nicht von solchen Marketingstrategien täuschen zu lassen.
Diese Produkte wurden positiv bewertet
Trotz der Kritik gibt es auch positive Beispiele in der Welt der veganen Produkte. Das Veggie Hack von Endori und Like Chicken von Like Meat erhielten beispielsweise einen Nutri-Score von A, was auf eine gesündere Zusammensetzung der Inhaltsstoffe hinweist. Diese Produkte haben niedrigere Fett- und Kaloriengehalte und einen hohen Anteil an Ballaststoffen und Proteinen.
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Gesund oder nicht: Fleischersatzprodukte sollten die Ausnahme bleiben
Expert:innen empfehlen generell, frische und unverarbeitete Lebensmittel gegenüber verarbeiteten Fleischersatzprodukten zu bevorzugen. Natürliche Lebensmittel sind nährstoffreicher und außerdem frei von unerwünschten Zusatzstoffen. Wer hin und wieder zu veganen Fleischersatzprodukten greifen möchte, sollte auf den Nutri-Score achten.