Es gibt Krankheiten, die bei Männern deutlich häufiger auftreten als bei Frauen. So zum Beispiel Nierensteine. Das Problem: Da die Erkrankung so ungewöhnlich für junge Frauen ist, wird sie erst spät erkannt. Das kann gefährlich werden. Deshalb solltest du wissen, welche Symptome auf Nierensteine bei Frauen hindeuten können.
So entstehen Nierensteine bei Frauen
Nierensteine entstehen, wenn sich bestimmte Substanzen in zu hoher Konzentration im Urin befinden. Diese kristallisieren und werden zu kleinen oder größeren Steinchen. Sie können in den Kanälen der Niere, im Nierenbecken, in den ableitenden Harnwegen sowie in der Blase auftreten.
Kleine Steinchen gehen zumeist auf natürlichem Weg mit dem Urin ab. Große Steine müssen operativ entfernt werden, wenn sie zu Beschwerden führen.
Zu den Risikofaktoren von Nierensteine zählen:
- Übergewicht und Adipositas
- Bewegungsmangel
- extrem eiweißreiche Ernährung
- häufige Harnwegsinfektionen
- zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
- Einnahme bestimmter Medikamente und Nahrungsergänzungsmittek
- Veranlagung
Auch bestimmte Lebensmittel, die dem Körper Wasser entziehen und den Harn mit Salzen übersättigen, können das Risiko für Nierensteine erhöhen. Spargel und Rhabarber gehören beispielsweise dazu.
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4 Symptome, die auf Nierensteine hindeuten
Manche Alltagssymptome nehmen wir als ganz normal wahr, obwohl sie in Wirklichkeit auf eine Krankheit hindeuten. Viele typische Symptome von Nierensteinen bei Frauen entsprechen den typischen Erscheinungen einer Blasenentzündung. Häufig kann auch beides zur selben Zeit auftreten. Deshalb ist es wichtig, seinen Körper genau zu beobachten und auf weitere Symptome zu achten.
1. Du spürst einen stechenden Schmerz beim Pinkeln
Viele Nierensteine bleiben unbemerkt, weil sie keine Beschwerden verursachen. Denn die Steine machen sich erst bemerkbar, wenn sie von der Niere in Richtung Harnleiter wandern. Manchmal werden die Steinchen auch erst erkannt, wenn sie den Körper verlassen. Wenn du einen kurzen, stechenden Schmerz beim Pinkeln verspürst, könnte das ein kleiner Nierenstein gewesen sein.
Nice to know: Große Nierensteine können nicht einfach über den Urin ausgeschieden werden. Sie können zu einer extrem schmerzhaften Nierenkolik führen, die bis in den Rücken, den seitlichen Unterbauch oder die Genitalien ausstrahlt. Die Schmerzen verschwinden abrupt, sobald der Stein die Harnblase erreicht hat.
2. Du musst häufig, aber nur wenig, pinkeln
Nierensteine können den Blasenausgang teilweise oder ganz blockieren. Wenn du also ständig pinkeln musst, aber immer nur wenig Urin kommt, könnte das die Ursache sein. Allerdings kann dieses Symptom auch auf eine Blasenentzündung hindeuten. Deshalb solltest du in diesem Fall lieber eine:n Ärzt:in aufsuchen.
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3. Dein Urin ist rötlich gefärbt
Wenn du beim Blick in die Toilettenschüssel einen Schrecken bekommst, ist das kein gutes Zeichen. Denn rosa, rötlich oder bräunlich gefärbter Urin kann auf eine Blutung hindeuten. Das kann passieren, wenn ein Nierenstein ein Blutgefäß entlang der Harnwege verletzt. Trotzdem solltest du dir zunächst keine Sorgen machen und dich erst einmal untersuchen lassen.
Nice to know: Manchmal ist auch das Essen daran Schuld, welche Farbe der Urin hat. Hast du Rote Bete gegessen, wird sich das möglicherweise auch auf der Toilette bemerkbar machen.
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4. Du hast Fieber und Schüttelfrost
Fieber und Schüttelfrost müssen nicht unbedingt auf Nierensteine bei Frauen hindeuten, sondern sind auch ein häufiges Symptom einer Harnwegsinfektion. Wenn du oft an solchen Infekten leidest, hast du möglicherweise ein höheres Risiko, an Nierensteinen zu erkranken. Eine Untersuchung kann Klarheit bringen.
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Das sollten Frauen tun, wenn sie vermuten, Nierensteine zu haben
Wenn die genannten Symptome öfter bei dir auftreten, solltest du dich bei eine:r Ärzt:in vorstellen. Er oder sie kann dich untersuchen und herausfinden, ob du Nierensteine hast.
Nierensteine werden üblicherweise bei einem Ultraschall, auf einem Röntgenbild oder per CT erkannt. Und keine Sorge: Nicht alle Nierensteine müssen operativ entfernt werden. Kleine Steinchen gehen auf natürlichem Weg mit dem Urin ab. Manchmal kann ihnen medikamentös etwas nachgeholfen werden. Wenn sie jedoch so groß sind, dass sie Beschwerden oder Schmerzen verursachen, muss man sie meistens zertrümmern und dann rausoperieren.