Wenn man mich fragt, gibt es im Winter kaum etwas Besseres, als sich in einer heißen Sauna aufzuwärmen. Danach fühlt man sich nicht nur herrlich erhitzt, sondern hat auch noch zarte Haut. Uns sogar das Immunsystem soll vom Schwitzen profitieren. Doch Saunieren ist nicht immer gesund. Unter welchen Umständen du lieber darauf verzichten solltest und was die Sauna für Nebenwirkungen haben kann, erfährst du hier.
Alles, was du über Sauna Nebenwirkungen wissen musst:
Sauna: Welche Nebenwirkungen gibt es?
Durch die hohe Temperatur wird der Körper in der Sauna stark beansprucht. Vor allem dann, wenn man in der Sauna liegt und danach schnell aufsteht, kann es zu Nebenwirkungen wie Kreislaufproblemen, Schwindel und Übelkeit kommen. Deshalb ist es besser, sich erst kurz aufzusetzen und das Blut langsam wieder in die untere Körperhälfte fließen zu lassen.
Auch wenn Saunieren das Immunsystem stärken soll: Wer im erhitzten Zustand die Sauna verlässt und sich Kälte aussetzt, riskiert eine Erkältung. Denn der Körper ist nach dem Saunagang besonders kälteempfindlich. Bei Patient:innen mit chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis können Schweiß und hohe Temperaturen zu einem Krankheitsschub führen.
Wenn man zu lange in der Sauna ist, kann sich das ebenfalls negativ auf den Kreislauf auswirken. Durch die Hitze weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt. Gleichzeitig muss das Herz mehr arbeiten. Gefährlich werden kann es deshalb auch für Menschen mit Bluthochdruck und Herzkrankheiten. Sie sollten sich vor der Belastung durch die Sauna bei ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin informieren.
Wer sollte auf das Saunieren verzichten?
Bei einer Erkältung oder Fieber solltest du auf den Besuch in der Sauna verzichten. Denn dein Körper ist dann bereits geschwächt und kann die Hitze nicht gut verkraften. Auch Personen, die unter einem akuten Rheuma-Schub oder an Kreislauferkrankungen leiden, sollten auf das Saunieren verzichten.
Dasselbe gilt für Diabetiker:innen, die sich Insulin spritzen müssen. Denn durch die Wärme wird das Medikament unter Umständen anders im Blut aufgenommen, sodass es zu einer Unterzuckerung kommen kann. Personen mit Multipler Sklerose laufen ebenfalls Gefahr, durch die Hitze stärkere Symptome zu bekommen. Sie sollten die Sauna besser meiden.
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Positive Wirkung von regelmäßigem Saunieren
Doch natürlich profitieren Körper und Geist auch von der Wärme. Zum einen wird der Stoffwechsel durch den Wechsel zwischen Hitze und anschließender Kälte angeregt. Das stärkt die Organe und das Immunsystem. Zum anderen fördert die Hitze die Durchblutung der Schleimhäute. Das macht diese widerstandsfähiger gegen Krankheitserreger.
Auch unsere Haut profitiert vom regelmäßigen Schwitzen. Sie wird besser durchblutet und dadurch mit Nährstoffen versorgt. Abgestorbene Hautschüppchen können sich leichter lösen und werden bei der anschließenden Dusche einfach abgewaschen. Noch verstärkt wird der Effekt durch eine Massage in der Sauna, wie etwa beim türkischen Hammam, oder durch den Einsatz von ätherischen Ölen beim Aufguss. Außerdem wird der Sauna ein positiver Einfluss auf den Blutdruck zugesprochen. Indem sich die Blutgefäße weiten und dann wieder zusammenziehen, kommt es zu einem Trainingseffekt: Sie werden flexibler und können Bluthochdruck besser ausgleichen.
Nicht zuletzt ist ein Saunagang eine Wohltat für die Seele. In der Wärme entspannen wir, können Stress abbauen und der Körper schüttet Endorphine aus, die uns glücklich machen.
So kannst du die Nebenwirkungen der Sauna minimieren
Um möglichst keine Nebenwirkungen zu haben, gibt es einige Regeln, die du vor, während und nach dem Saunagang beachten solltest.
1. Wasser trinken
In der Sauna selbst sollte man nichts trinken. Besser ist es, davor ein großes Glas Wasser zu trinken. Danach sollte man zu Wasser, Fruchtschorlen oder ungesüßtem Tee greifen. Alkoholische und gesüßte Getränke sind nicht geeignet.
2. Nicht direkt abkühlen
Manche Leute verlassen die Sauna und stürzen sich direkt ins Tauchbecken. Das ist eher ungünstig. Stattdessen sollte man zunächst ein paar Minuten an der kühlen Luft verbringen. Erst dann folgt eine kühle, aber nicht zu kalte Dusche. Beginne mit den Armen und Beinen, bevor du deinen ganzen Körper abduschst.
3. Kein Duschgel verwenden
Obwohl oder gerade weil man stark schwitzt, sollte man nach der Sauna auf Duschgel und Seife verzichten. Der Grund: Der austretende Schweiß stärkt den Säureschutzmantel der Haut. Durch Duschgel oder Seife wird dieser direkt wieder abgewaschen.
4. Kein Sport nach der Sauna
Nach der Sauna ist Entspannung angesagt! Ein Sportprogramm nach der Sauna kann den Körper überfordern. Lege daher eine Pause von mindestens 1 bis 2 Stunden ein, ehe du dich wieder anstrengst.
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5. Nicht direkt vom Sport in die Sauna
Auch, wenn die Sauna nach dem Sport für viele dazugehört: Lege lieber eine kleine Pause zwischen den beiden ein. Denn auch hier sollte sich der Körper erst kurz erholen, bevor er wieder auf Touren gebracht wird.
6. Nicht übertreiben
Auch mit dem Saunieren kann man es übertreiben. Empfehlenswert ist es, 1- bis 2-mal pro Woche in die Sauna zu gehen. 3 Saunagänge à 15 Minuten sind ideal.