Seit sich immer mehr Menschen für den Klimaschutz und eine umweltbewusstere Lebensweise einsetzen, ist auch die Regionalität von Lebensmitteln wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt. Eine neue Ernährungsweise ist die der Klimatarier:innen. Sie haben sich auf die Fahne geschrieben, ihre Ernährung auf die CO₂-Bilanz der Lebensmittel abzustimmen. Wie viele food miles Lebensmittel höchstens hinter sich gebracht haben dürfen, damit Klimatarier:innen nachts ruhig schlafen können, erfährst du jetzt!
Klimatarier & die zero-miles-Philosophie
Die Philosophie von Klimatarier:innen ist, Lebensmittel mit einer möglichst niedrigen CO₂-Bilanz zu konsumieren. Das Ganze nennt sich zero-miles-Philosophie, da die Lebensmittel im besten Fall eben keine bis kaum Meilen oder Kilometer zurücklegen sollten. Klimaneutral zu essen geht eben nun mal am besten, wenn du regional isst. Denn dann haben die Lebensmittel weder lange Transportwege, noch klimaschädliche Kühlprozesse hinter sich.
Regionalität ist natürlich auf der ganzen Welt unterschiedlich. In Ecuador kannst du theoretisch so viele Bananen essen wie du willst, da diese dort natürlich wachsen, in Deutschland hingegen sind für Klimatarier:innen Bananen tabu.
Klimafreundlich essen: Was ist erlaubt?
Natürlich essen Klimatarier:innen nicht nur regionales Gemüse. Sie suchen sich für fast alle Lebensmittel Alternativen, die umweltfreundlicher sind. Grundsätzlich gilt: Pflanzliche Lebensmittel sind besser fürs Klima als tierische. Denn Pflanzen brauchen weder Futter, noch eine artgerechte Haltung oder den Transport zum Schlachthof.
Pflanzenbasierte Alternativen zu Joghurt, Milch und Quark sind zum Beispiel Haferprodukte. Hafer wird ebenfalls in Deutschland angebaut und hat somit keine langen Transportwege.
Du kannst partout nicht auf Fleisch verzichten? Dann greife lieber auf helle Fleischsorten zurück. Rinder, die rotes Fleisch haben, benötigen nämlich besonders viel Futter.
Grundsätzlich ist es einfach eine Gewohnheitssache. Wenn du gerne Klimatarier:in werden möchtest, solltest du darauf achten, dass möglichst viele Inhaltsstoffe pflanzlichen Ursprungs sind, die Produkte regional sind und du am Ende des Tages nicht mehr als 8 kg CO₂ mit deinen Einkäufen produziert hast.
Du weißt nicht, wie du die CO₂-Bilanz deiner Lebensmittel ermittelst? Hier findest du einen Rechner, der dir hilft!
Regional heißt nicht gleich regional
Tatsächlich ist nicht immer ein regionales Produkt drin, wenn regional draufsteht. Denn das Label „regional“ ist kein rechtlich geschützter Begriff. Hersteller:innen können am Ende des Tages also auf die Verpackung schreiben, was sie wollen. Zwar wurde 2014 das „Regionalfenster“ eingeführt, das über die Herkunft eines Produktes informieren soll, jedoch wird das von den Hersteller:innen kaum genutzt.
Tatsächlich ist das purer Eigennutz, da nicht-regionale Produkte in der Produktion oft sehr viel günstiger sind. Im Sinne der Konsument:innen ist es nicht, denn eine Umfrage hat ergeben, dass sogar 70 % der Bürger:innen bereit wären, höhere Preise für regionale Produkte zu bezahlen.
Kompromiss: Informiere dich, wie deine Lebensmittel transportiert werden
Natürlich wissen wir alle, dass man nicht von heute auf morgen Klimatarier:in werden kann. Das muss auch nicht dein Anspruch sein. Am wichtigsten ist ein sensibler, aufgeklärter Umgang mit Lebensmitteln und das Interesse, was hinter den Sachen im Supermarkt steht. Wenn es dir schwerfällt, vollkommen auf überregionale Produkte zu verzichten, solltest du zumindest auf Lebensmittel verzichten, die per Flugzeug nach Deutschland kommen. Denn das Flugzeug stößt zehnmal so viele Emissionen wie zum Beispiel ein Lkw und 50 Mal so viel wie ein Schiff aus.
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