So groß die Süßigkeitenregale im Supermarkt auch sind: Für Veganer:innen ist es gar nicht so leicht, einen rein pflanzlichen Snack zu finden. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift daher zur Zartbitterschokolade, denn die ist bekanntlich vegan. Warum das ein Trugschluss ist und woran du tierische Inhaltsstoffe in Schokolade erkennst, zeigen wir dir hier.
Ist Zartbitterschokolade immer vegan?
Ob Edelbitter, Feinherb oder Herrenschokolade: Für Zartbitterschokolade gibt es viele unterschiedliche Bezeichnungen. Die Unterschiede sind dabei meistens nur gering.
Generell bezeichnet der Begriff eine Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil. Zartbitter oder Feinherb müssen mindestens 50 Prozent Kakaogehalt aufweisen, Edelbitter liegt meist etwas darüber, etwa zwischen 50 und 70 Prozent, je nach Kakaosorte und reine Bitterschokolade hat einen Kakaogehalt von mindestens 70 Prozent.
Nice to know: Bei Milchschokolade und weißer Schokolade liegt der vorgeschriebene Anteil gerade einmal zwei Prozent.
Aber vor allem: Je dunkler die Schokolade, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine Milchbestandteile enthalten sind – solche Schokoladen sind meistens zwangsläufig vegan. Eigentlich gilt sogar eine Faustregel, dass Schokoladen ab 60 Prozent keine Milch enthalten würde. Das heißt aber lange nicht, dass die Bitterschokoladen großer Marken vegan sind.
Die Zutaten von Zartbitterschokolade
Während Bitterschokolade nämlich in der Regel tatsächlich nur aus Kakaomasse, Kakaobutter und Zucker besteht, kann Zartbitterschokolade ebenso vegan sein, sie muss es aber nicht.
Zwei beliebte Zusätze können auch in Zartbitter-Tafeln auftauchen: Das Butterreinfett und das Milchpulver. Für das Butterreinfett wird der (nicht -veganen) Butter unter anderem Wasser und Proteine entzogen. So kann die teure Kakaobutter ersetzt werden, die aus den Samen des Kakaobaums gewonnen wird.
Milchpulver ist eine weitere geringwertige Zutat, auf die du beim Einkauf achten solltest. Obwohl Tafeln mehr als 50 Prozent Kakaoanteil haben, kann es dennoch zugesetzt sein. Milchpulver ist billig, verleiht aber gleichzeitig viel Geschmack. Nur vegan ist die Schokolade dann eben nicht mehr.
Welche Sorten sind vegan?
Milka hat momentan keine vegane Tafel, auch die Sorte „Zartherb“ enthält sowohl Magermilchpulver als auch Butterreinfett. Lindt und Ritter Sport sind Milka voraus und haben gezielt vegane Tafeln auf dem Markt gebracht. Lindt tobt sich gerne besonders bitter aus. Es gibt sogar eine Tafel mit 100 Prozent Kakao. Alle Tafeln über 70 Prozent sind an sich tatsächlich vegan. Das gilt auch für die Sorten „Marzipan“ und „Halbbitter“ von Ritter Sport, aber keine Tafel ist explizit als vegan gekennzeichnet. Warum?
Um sich ein veganes Siegel auf die Verpackungen kleben zu dürfen, müssen strenge Richtlinien eingehalten werden. Selbst wenn die Schokolade nicht mit nicht-veganen Varianten in Berührung kommt, aber in den gleichen Anlagen produziert wird, könnten Spuren tierischer Bestandteile übrig bleiben. „Kann Spuren von Milch und Milchbestandteilen enthalten“ steht dann zum Beispiel hinten auf der Packung. Wie ethisch streng Veganer:innen dies bewerten, muss ihnen überlassen sein.
Übrigens: Dabei sind nicht alle ihre Bittertafeln vegan, also gut aufpassen. Bei allen nicht-veganen Schokoladen von Lindt mit 70 % Kakaoanteil und weniger sind Magermilchpulver oder Butterreinfett enthalten. Auch die neue Kakaoklasse von Ritter Sport ist nicht vegan.
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Fazit: Ob Zartbitterschokolade vegan ist, erkennst du am veganen Siegel
Am besten und einfachsten ist natürlich die Aufschrift „Für Veganer geeignet“. Wenn du die liest, kannst du dir sicher sein. Ansonsten helfen dir verschiedene Vegan-Siegel. Zum Beispiel das V-Label von der European Vegetarian Union oder das EcoVeg-Symbol für vegane Bio-Lebensmittel.
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