Viele Menschen nutzen den Beginn des neuen Jahres, um sich gesünder, nachhaltiger oder klimafreundlicher zu ernähren. Sie verzichten auf Zucker, lassen den Alkohol weg oder versuchen, Plastikverpackungen zu vermeiden. Wer den Veganuary mitmacht, versucht sich in einer rein pflanzlichen Ernährung. Was simpel klingt, ist gar nicht so leicht. Denn oft ahnt man nicht, in welchen Produkten sich tierische Inhaltsstoffe befinden.
Auf diese 5 Dinge musst du im Veganuary verzichten
Dass Fleisch, Fisch und Milchprodukte zu den Dingen gehören, auf die man während des Veganuary verzichten sollte, ist klar. Doch nicht alle tierischen Produkte sind so leicht zu erkennen. Auf diese 5 Dinge solltest du ebenfalls verzichten, wenn du dich im Januar vegan ernähren willst:
1. Wein
Wenn du den Januar nutzt, um dich rein pflanzlich zu ernähren, solltest du dir überlegen, ob du nicht gleich noch einen alkoholfreien Monat einlegst. Zumindest auf Wein solltest du im Veganuary nämlich verzichten. Warum? Traditionellerweise nutzt man in der Weinherstellung Gelatine, um die Flüssigkeit zu klären.
Zwar gibt es auch alternative Verfahren, die ohne den tierischen Inhaltsstoff auskommen. Diese müssen aber speziell gekennzeichnet werden. Du erkennst sie meist an dem grünen V-Label der Europäischen Vegetarier-Union (EVU).
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2. Müsliriegel
Dass Gummibärchen nicht vegan sind, da sie Gelatine enthalten, ist bekannt. Doch nur die wenigsten wissen, dass auch Müsliriegel den Stoff aus Schweine- oder Rinderknochen enthalten können. Die Gelatine dient dazu, die Zerealien zusammenzuhalten. Deshalb solltest du während des Veganuary möglichst auf beide Snacks verzichten.
3. Avocado
Wie bitte, Avocados sind kein pflanzliches Lebensmittel? Doch – aber tatsächlich kann man Avocados streng genommen nicht als vegan bezeichnen. Grund dafür: Für den Anbau der Früchte werden Bienen ausgebeutet.
Um die Blüten der Früchte zu bestäuben, braucht man viele Bienenschwärme. Die Bienen werden von Feld zu Feld in Kisten transportiert und nur zum Ausschwärmen freigelassen. Man bezeichnet das als Wanderimkerei. Auf dieselbe Art und Weise werden übrigens Kiwis, Melonen und Kürbisse angebaut.
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4. Brot aus dem Supermarkt
Auch, wenn Brot und Brötchen eigentlich vegan sind: In industriellen Backwaren sind häufig Tierbestandteile eingebacken. Sie enthalten oftmals den Stoff L-Cystein, eine Aminosäure, die den Teig für die Verarbeitung geschmeidig machen sollen. Der Haken: L-Cystein wird aus Schweineborsten oder Federn gewonnen. Lebensmittel, die damit versetzt wurden, sind demnach nicht vegan.
Willst du am Veganuary teilnehmen, solltest du die Liste der Inhaltsstoffe genau studieren, in Bio-Bäckereien einkaufen oder dein Brot einfach selber backen.
5. Bananen
Auch Bananen können mitunter tierische Produkte enthalten. Wie das sein kann? Viele Bananenpflanzen werden mit Chitosan behandelt, einem Insektizid, das vor allem aus den Panzern von Garnelen gewonnen wird. Greife deshalb lieber zu Bio-Bananen. Diese verwenden keine synthetischen Pestizide und sind garantiert vegan.
Veganuary: Das steckt dahinter
Der Veganuary soll Menschen dazu ermutigen, einen Monat lang auf tierische Produkte zu verzichten und stattdessen eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Die Bewegung stammt aus Großbritannien, woher auch das Wortspiel aus „Vegan“ und „January“ kommt. Seit einigen Jahren gibt es den Trend auch in Deutschland.
Traditionell üben sich zu Jahresbeginn viele Menschen in Verzicht: kein Alkohol, keine Süßigkeiten, kein Shopping. Warum also nicht auch einmal auf tierische Lebensmittel verzichten?
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Darum lohnt sich der Veganuary
Während der Kampagne im Januar 2022 probierten mehr als 629.000 Menschen in über 200 Ländern und Regionen eine rein pflanzliche Ernährung aus, so der Bericht der gleichnamigen gemeinnützigen Organisation. Ein Jahr zuvor konnten laut einer Studie der Harvard University knapp 104.000 Tonnen CO₂-Äquivalent und rund 6,2 Millionen Liter Wasser eingespart werden. Schätzungsweise wurden 3,4 Millionen weniger Tiere für die Lebensmittelproduktion benötigt und somit vor der Schlachtung gerettet.
Dass der Veganuary nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt hat, sondern die Gesundheit jedes einzelnen verbessern kann, bestätigt auch die Ernährungswissenschaftlerin Dr. med. Petra Bracht. Im Interview mit spot on news erklärt sie: „Nach 24 Stunden Verzicht auf Fleisch verändert sich die Darmflora hin zur besseren und gesünderen Bakterienvielfalt. Das hat sofort positive Auswirkungen auf das Immunsystem. Die Verdauung verbessert sich, die Schlafqualität nimmt zu, chronische Entzündungen heilen ab, wie beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen, das Bauchfett weicht und auch die chronische Müdigkeit verabschiedet sich langsam. Selbst der erhöhte Blutzucker verbessert sich.“
Veganuary: Bei diesen Lebensmittel solltest du zugreifen
Wenn du dich vegan ernähren willst, ist es wichtig, auf eine ausreichende Nährstoffversorgung und Kalorienzufuhr zu achten. Sonst drohen Heißhungerattacken oder eine Unterversorgung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen.
Eine ausgewogene Ernährung besteht aus allen wichtigen Nährstoffen. Für ausreichend Eiweiß sorgen Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen, aber auch Sojaprodukte wie Tempeh. Tofu, Kichererbsen, Mandeln und grünes Gemüse liefern dem Körper Kalzium. Mit Spinat, Haferflocken, Quinoa und Leinsamen nimmst du genug Eisen auf. Ebenfalls essenziell sind Omega-3-Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen wie Leinöl oder Walnussöl.