Magenprobleme, Schlafstörungen und Alpträume plagen dich? Womöglich fühlst du dich mental überlastet und brauchst eine Pause, um wieder Kraft zu denken. Doch wie lange kann man sich auf die Psyche krankschreiben lassen? Die Dauer der Auszeit ist sehr individuell. Welche Möglichkeiten du hast und welche Rechte dich schützen, liest du hier.
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich seit Jahren ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein. In den sozialen Medien klärt sie über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
Wie lange auf Psyche krankschreiben: Alle Infos
Wie lange kann ich mich auf die Psyche krankschreiben lassen?
Anhaltender Stress kann sich auf Dauer auf deine mentale Gesundheit auswirken. Das merkst du daran, dass sich psychosomatische Erkrankungen einschleichen, deren Symptome sich sowohl auf deinen Körper als auch auf deine Psyche auswirken und das Arbeiten unmöglich machen.
Die häufigsten Gründe für eine Krankschreibung auf die Psyche sind zum Beispiel Depressionen, Burnout oder Angststörungen. Wenn du dich dauerhaft überlastet fühlst und erschöpft bist, ist eine Krankschreibung oft notwendig. So hast du Zeit, dich zu erholen und deinen Akku wieder aufzuladen.
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Dauer der Krankschreibung individuell
Da psychische Erkrankungen sehr individuell sind, lässt sich nicht pauschal sagen, wie lange man sich auf die Psyche krankschreiben lassen kann. Das hängt immer von deinen Symptomen, deinen Lebensumständen und der ärztlichen Einschätzung ab. Im Schnitt liegt die Dauer einer Krankschreibung aufgrund psychischer Probleme bei 38,9 Tagen, schreibt das Magazin Addisca.
Eine Woche: Bei leichteren psychischen Beschwerden wie einer akuten Stressreaktion oder leichten depressiven Episoden kann der Arzt dich für einige Tage oder Wochen krankschreiben, um dir Zeit für Erholung und Entspannung zu geben.
Mehrere Monate: Wenn du an einer mittelgradigen Depression, einem Burnout oder einer Angststörung leidest, kann die Krankschreibung über mehrere Wochen oder sogar Monate gehen. Häufig wird die Krankschreibung dann schrittweise verlängert, je nach Fortschritt der Therapie.
Über ein Jahr: Bei schweren psychischen Erkrankungen wie einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder einer bipolaren Störung kann die Krankschreibung über viele Monate oder sogar länger als ein Jahr andauern. In solchen Fällen kann auch eine Reha-Maßnahme oder ein Klinikaufenthalt notwendig sein.
Dauerhafte Arbeitsunfähigkeit: In sehr schweren Fällen, wenn die Genesung nicht absehbar ist und keine Besserung eintritt, kann langfristig auch eine Erwerbsminderungsrente in Betracht gezogen werden.
Gesetzliche Vorgaben schützen dich
Halte auf jeden Fall regelmäßig Rücksprache mit deinem Arzt/deiner Ärztin, um die Dauer der Krankschreibung anzupassen. Um dein Gehalt musst du dir auch erstmal keine Sorgen machen. In den ersten sechs Wochen einer Krankschreibung zahlt der Arbeitgeber das Gehalt weiter (Lohnfortzahlung). Danach übernimmt die Krankenkasse das Krankengeld, das allerdings nur einen Teil des Gehalts abdeckt.