Ein neuer Film über das Leben von Elvis Presley läuft gerade in den Kinos. In dem Film spielen Hollywood-Stars wie Austin Butler mit. Jedoch sollten nicht nur die positiven Erzählungen über Elvis im Gedächtnis bleiben. Unter den heutigen Umständen wäre er wahrscheinlich im Gefängnis. Hier erfährst du, warum wir Elvis unter den heutigen Umständen ihn eher nicht feiern sollten.
Alles über Elvis‘ problematische Handlungen im Überblick
1. Seine Ehefrau Priscilla war beim 1. Treffen erst 14
Priscilla Ann Beaulieu (später Presley) wohnte mit ihren Eltern in Deutschland und ging noch zur Schule, als sie das erste Mal mit ihren Eltern 1959 auf Elvis traf. Der hielt sich zu der Zeit in Deutschland auf, da er vom US Militär dort stationiert wurde. Zu der Zeit war er schon ein 24 Jahre alter Star.
In Priscillas Buch „Elvis and Me“ beschrieb sie, wie sie sich das erste Mal im Bad Nauheim trafen. Er hat sogar zu ihr gesagt „You are just a baby“ (Du bist doch noch ein Baby). Elvis musste sich die Erlaubnis ihres Vaters holen, um mit ihr auszugehen. Die bekam er auch, solange er sie nach Hause fährt.
Da Priscilla zum Zeitpunkt 14 Jahre alt war, ist eine Beziehung ohne sexuelle Handlungen unter unserer heutigen deutschen Gesetzgebung möglich. Laut Priscillas Buch gab es bis zur Hochzeit keinen penetrativen Sex. Jedoch beschreibt sie auch, wie sie „andere Wege fanden„, das wären also sexuelle Handlungen, die strafbar wären.
2. Elvis war mit minderjährigen Frauen zusammen
Priscilla war nicht die einzige Minderjährige, mit der Elvis Presley zusammen war. Bevor er seine spätere Ehefrau kennenlernte, „datete“ er auch die 15-jährige Dixie Locke, er war zu dem Zeitpunkt 22. Die beiden lernten sich während seiner Tour kennen. So beschrieb es der Autor Joel Williams des Buches Elvis Presley: A Southern Life. Einer der bekanntesten Vorfälle ereignete sich im Jahr 1956. Sein Talentmanager brachte ihn immer wieder mit Schönheits-Wettbewerberinnen zusammen, die oft minderjährig waren. In diesem Fall geht es um die damals 14-jährige Jackie Rowland, die er backstage zu sich eingeladen hat. Er verschwand mit ihr alleine in einem Raum, bis ihre Mutter die Tür aufmachte und er ihr gezeigt hat „wie man sich als Erwachsene küsst“. So beschreibt es die Nachrichtenseite CheatSheet.
Ein weiterer bekannter Vorfall ereignete sich bei den damals 14-jährigen Mädchen Frances Forbes, Gloria Mowel und Heidi Heissen, die er alle zu Privatpartys in seinem Schlafzimmer eingeladen hat. Dort kitzelte, rangelte und küsste er die Mädchen.
Ob die Handlungen als strafbar gelten oder nicht, kommt hier auf die jeweilige Situation und die Beurteilung der Richter:innen an.
3. Er hat seiner Frau Priscilla Drogen verabreicht und war selbst süchtig
Während Elvis sich mit Priscilla in Deutschland jede Nacht traf, wurden ihre Noten immer schlechter, da sie die Nächte zusammen mit ihm verbrachte. In einem Interview im Jahr 1985 gab sie zu, dass er ihr das abhängig machende ADHS-Medikament Dexamphetamin verabreichte. Das ging so weit, das sie später, als sie zu ihm nach Memphis gezogen war, fast an einer Medikamentenüberdosis starb. Er hat währenddessen keinen Arzt gerufen.
Elvis selbst war ebenfalls abhängig. Er hat laut dem amerikanischen öffentlich-rechtlichen Sender PBS eine Menge rezeptpflichtige Medikamente missbraucht, unter anderem verschiedene Opioide.
Natürlich ist der Missbrauch rezeptpflichtiger Medikamente strafbar. Dafür könnte er heutzutage in Deutschland eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bekommen. Die Verabreichung der Medikamente an Priscilla hätte ihn heute eine Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr eingebracht (§ 29a I Nr. 1 Betäubungsmittelgesetz).
Nicht strafbar, aber problematisch: Elvis und Rassismus
Elvis wird unter Aktivist:innen auch als Rassist gesehen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen coverte er immer wieder die Lieder schwarzer Musiker:innen, mit denen er berühmt wurde. Einer seiner berühmtesten Hits „Hound Dog“ stammt im Original von der schwarzen Blues-Sängerin Big Mamma Thornton. Übrigens: Die Sängerin Doja Cat nahm für den Elvis-Film den Soundtrack neu auf und nahm das Original der Blues-Sängerin mit auf.
Immer wieder wird jedoch kritisiert, dass Elvis Presley nie seinen Background verheimlicht hatte. Er hat immer wieder gesagt, dass er mit schwarzen Kolleg:innen zusammen arbeitet. Vertraute beteuern ebenfalls, dass er schwarze und weiße Personen gleichbehandelt hat. Es gibt aber auch Gegenargumente. Die B.Z. berichtete im Jahr 2007 von einem Brief, den der Sänger an den damaligen Präsidenten Nixon schrieb. Dort äußert er „seine Besorgnis über Drogen, Schwarze, Linke und Hippies„, so die B.Z.
Fazit: Die Geschichte lieber von allen Seiten betrachten
Elvis‘ Geschichte ist also viel düsterer, als die meisten von uns gedacht haben. Zum Beispiel seine Ehe mit der jungen Priscilla würden wir unter heutigen Umständen als toxisch bezeichnen. In dem Interview aus dem Jahr 1985 gab sie sogar zu, dass sie allem zustimmte, da sie Angst hatte, ersetzt zu werden. Wer sich also das Stück Musikgeschichte anschauen möchte, sollte sie von allen Seiten betrachten.
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