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Können Hunde unsere Gedanken lesen? Studie überrascht mit Ergebnis

Eine Studie bestätigt, dass Hunde in einer gewissen Art und Weise wirklich unsere Gedanken lesen können. Wir wissen mehr.

Hund schaut Frau an
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Hunde können Erstaunliches vollbringen. Sie können als Assistenzhund ausgebildet werden, riechen bis zu 100.000 Mal besser als wir und können deshalb Dinge erschnüffeln, die wir nicht mal im Traum riechen können – und sie sollen laut einer Studie sogar Gedanken lesen können! Natürlich nicht so, dass sie erraten können, welches Fresschen Frauchen heute gedenkt, ihnen vor die Schnauze zu setzen. Allerdings fanden Forschende heraus, dass Hunde Lügen erkennen können. Wir haben uns die Studie genauer angeschaut.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Hunde als Lügendetektor: Fellnasen erkennen menschliche Irrtümer

Für alle, die ihren Vierbeiner gerne mal spielerisch in die Irre führen, haben wir schlechte Neuigkeiten: Hunde können erkennen, ob Menschen lügen oder sich nur irren, bzw. selbst einer Täuschung unterliegen. Durch ein Experiment wird klar, dass die Fellnasen zu den wenigen Tieren gehören, die sich in dieser Form in unsere Gedankenwelt hineinversetzen können.

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Die Studie zeigt, dass Hunde in diesem Sinne erraten können, was ein Mensch weiß und was er nicht weiß. Wenn der Mensch bei einer Aktion nicht in einem Raum war, begreifen sie, dass die Person „unwissend“ ist. Diese Fähigkeit nennt sich „Theory of Mind“ und sie entwickelt sich selbst bei menschlichen Kindern erst mit etwa vier Jahren.

Der „False-Belief-Test“ mit Hunden

Um zu diesen Erkenntnissen zu kommen, wurden die Hunde von Lucrezia Lonardo von der Veterinärmedizinischen Universität Wien und ihren Kolleg:innen mithilfe des sogenannten „False-Belief-Tests“ untersucht. Hierbei ließen sie gut 200 Hunde verschiedener Rassen dabei zuzusehen, wie eine Experimentatorin zuerst ein Futterstück unter einem von zwei Behältern versteckt. Danach wechselte das Versteck zum anderen Behälter.

Eine zweite Person beobachtete entweder nur das erste Verstecken oder war auch Zeugin des Wechsels. Im nächsten Schritte sollte die Person mit einer Geste auf den jeweils leeren Behälter zeigen, als würde sie den Vierbeinern die Lage des Futters zeigen wollen. In einem Fall war dies eine bewusste Irreführung (True Belief), im zweiten allerdings ein Irrtum, basierend auf den Annahmen der Beobachterin, die den Wechsel nicht gesehen hatte und deshalb dachte, dass das Futter noch unter Behälter A liegt.

Hund mit Futternapf
Hunde erkennen genau, wenn Menschen sich irren oder nicht. Foto: Yakobchuk Olena – stock.adobe.com

Das Testergebnis

Das Testergebnis spricht eine eindeutige Sprache: Rund 60 Prozent der getesteten Hunde vertrauten lieber ihren eigenen Augen als dem Fingerzeig der Experimentatorin. Sie wählten den richtigen Behälter mit dem Futter, auch wenn der Mensch auf den anderen zeigte. Allerdings ließen sich trotzdem rund 38,5 Prozent in die Irre führen und folgten lieber der Geste des Menschen auf den leeren Behälter, obwohl sie den Futterplatzwechsel mit angesehen hatten. Somit schienen zumindest einige Hunde den Menschen mehr zu glauben als ihren eigenen Beobachtungen.

Was allerdings spannend ist: Die meisten Hunde folgten den menschlichen Gesten, wenn die Zeigerin vorher nicht den Futterwechsel gesehen hatte. In diesen Durchgängen entschieden sich 48 Prozent der Hunde für den gezeigten, leeren Behälter – wenn die Zeigerin beim Futterwechsel präsent war, glaubten nur 29 Prozent der Experimentatorin. Das Ergebnis ist klar: Hunde erkennen den Unterschied zwischen einer wahren und einer falschen Überzeugung beim Menschen!

Ausnahmen bestätigen die Regel: Diese Hunderassen ticken bei diesem Experiment anders

Allerdings gab es unter den Hunden im Experiment eine Ausnahme: Terrier vertrauten den gutgläubigen Menschen eher nicht!

Sie ließen sich nicht nur seltener von den Gesten leiten und entschieden unabhängig – wenn sie dem Fingerzeigt folgten, reagierten sie auch genau umgekehrt wie Bordercollies, Vorstehhunde oder Retriever.

Lucrezia Lonardo via Focus Online.

Die Forschenden führen diese Abweichung der Terrier auf Unterschiede in der Zuchtwahl und den Einsatzzweck dieser Rassen zurück. Die meisten Terrier-Vierbeiner wurden als Jagdhund und Windhund gezüchtet und sind deshalb viel selbstständiger und reagieren unabhängig von direkten Hinweisen des Menschen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Hunde wie Border Collies oder Retriever wollen deshalb am liebsten ihren Menschen gefallen und sind regelrecht auf Kooperation hin gezüchtet.

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