Am Berlin-Marathon 2024 nahmen insgesamt 54.026 Läufer:innen teil, davon waren 18.540 Frauen. 26 Prozent aller Frauen in Deutschland sind in einem Fitnessstudio angemeldet und trainieren mit ein und denselben Gewichten und Geräten wie Männer. Kannst du dir vorstellen, dich nicht für einen sportlichen Wettkampf anmelden zu dürfen, einzig aus dem Grund, dass du eine Frau bist? Zum Weltfrauentag möchten wir dir drei Pionierinnen im Sport vorstellen – warum sie uns so beeindrucken und was wir von ihnen lernen können.
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Sarah ist ausgebildete Fitnesstrainerin mit B-Lizenz und war selbst bereits Trainerin im Gym. Sie hebt nicht nur schwere Eisen, sondern probiert sich immer wieder in neuen Sportarten aus.
Stark, mutig, unbeirrbar – Frauen, die Geschichte schrieben
Stell dir vor, es ist das Jahr 1967. Frauen ist es offiziell verboten, an einem Marathon teilzunehmen. Doch eine junge Läuferin entscheidet sich, genau das zu tun. Sie trotzt den Regeln, kämpft sich durch und verändert für immer den Laufsport für Frauen. Geschichten wie ihre zeigen, dass Frauen immer wieder Barrieren durchbrechen – oft gegen alle Widerstände. Zum Weltfrauentag 2025 feiern wir drei Ikonen, die in ihren Sportarten Geschichte geschrieben haben und uns bis heute inspirieren:
Abbey ‚Pudgy‘ Stockton: Die „Queen of Muscle Beach“
Bodybuilding war eine reine Männerdomäne – bis Abbey Stockton kam. Sie wurde in den 1940er-Jahren bekannt, als sie zusammen mit ihrem Ehemann Les am „Muscle Beach“ in Santa Monica trainierte. Laut Los Angeles Times verursachten die beiden regelrechte Menschentrauben um sich herum. Kein Wunder – eine Frau im Jahr 1941, die eine 45-Kilo schwere Langhantel über den Kopf hob, war ein echtes Spektakel. Ihren ersten und einzigen Bodybuilding-Wettkampf bestritt sie 1948, dabei wurde sie zur „Miss Physical Culture Venus“ ernannt.
In den 1950er Jahren wurde sie zur Geschäftsfrau und eröffnete selbst Sportclubs – exklusiv für Frauen. Abbey Stockton wurde 88 Jahre alt und starb 2006 an Alzheimer. Wir feiern ihre Pionierarbeit und lernen: Stärke ist schön – und das nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich.
Kathrine Switzer: Die Frau, die Marathon-Geschichte schrieb
Kathrine Switzer wollte 1967 den Boston-Marathon laufen – doch Frauen waren offiziell nicht zugelassen. Die Begründung lautete: Frauen seien zu schwach und würden die Anstrengung nicht verkraften. Kathrine überzeugte ihren Trainer Arnie Briggs allerdings bereits zuvor vom Gegenteil und lief mit ihm gemeinsam nicht nur die 42 Kilometer, sondern legte noch acht weitere nach, „weil es sich so leicht anfühlte“. Arnie meldete sie daraufhin unter den Initialen „K.V. Switzer“ an und so stand sie 1967 am Start.
Doch während des Laufs versucht der damalige Rennleiter Jock Semple sie mit Gewalt abzudrängen: „Verlass verdammt noch mal mein Rennen und gib mir die Startnummer“, faucht er ihr ins Gesicht. Kathrine Switzer ließ sich nicht aufhalten, rannte im Schutz ihres Trainers Arnie und ihres Freundes und Ex-Footballspieler Tom Miller weiter und wurde zur ersten offiziell registrierten Marathonläuferin der Geschichte.
Ihr Mut führte dazu, dass Frauenläufe weltweit etabliert wurden. Heute können wir auch in Deutschland an jedem Rennen teilnehmen – dank ihres Einsatzes. Ihre Botschaft: Lass dich von niemandem bremsen!
Jane Fonda: Die vielschichtige Workout-Ikone
Jane Fonda brachte in den 80ern eine ganze Generation zum Schwitzen – mit ihren Aerobic-Videos revolutionierte sie die Fitnessbranche und erlangte weltweite Bekanntheit. Noch heute sieht sie fantastisch aus und steckt uns im Workout vermutlich alle locker weg. Doch Jane Fonda war schon immer mehr als nur eine Fitness-Ikone. Sie kämpfte als Bürgerrechtlerin gegen den Vietnamkrieg, setzt sich für Frauenrechte ein und ist bis heute eine unermüdliche Klimaaktivistin. Sie zeigt uns: Fitness bedeutet nicht nur körperliche Stärke, sondern auch die Kraft, für das einzustehen, woran du glaubst.
Wie wäre es zur Feier des Weltfrauentags mit einem gemeinsamen Workout?
Was wir von diesen Frauen lernen können
Diese drei Frauen haben uns eines bewiesen: Grenzen existieren nur, um überwunden zu werden. Sie haben uns gezeigt, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen – egal, was andere sagen. Also, egal ob du das erste Mal ins Fitnessstudio gehst, deinen ersten Lauf startest oder für eine bessere Zukunft kämpfst: Lass dich nicht aufhalten. Die Welt braucht mehr Frauen, die Regeln neu schreiben – so wie sie es getan haben.
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